Konstanz - Akademie bietet Ausbildung zum Gesundheitsclown an
Die Arbeit als Clown in Kliniken wird von der Agentur für Arbeit als Beruf mit Zukunft eingestuft
Humor als Therapie: Rolf Hirsch, der Chefarzt einer Bonner Klinik ist der Meinung, dass jedes Pflegeheim einen Clown braucht. Der sei oft wirkungsvoller als Antidepressiva.
Ausbildung zum Gesundheitsclown
Clowns gab es früher meist nur im Zirkus. Heutzutage gibt es die Möglichkeit, eine Ausbildung als Gesundheitsclown zu absolvieren. Etwa in Konstanz, wo die Tamala Clown Akademie Kurse anbietet. Dort werden wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Humorforschung herangezogen.
Das Ziel der Ausbildung: Kranke Menschen gesund lachen.
Vorteile des Clowns im Umgang mit Kranken
Der Clown besitze das Selbstvertrauen, sich zum Deppen zu machen, ohne dass es ihm etwas ausmacht. Dieses Selbstbewusstsein könne genutzt werden, um etwa Demenzkranken zu helfen. Der stellt etwa seine Schuhe in den Kühlschrank. Die Pflegerin räumt sie weg. "Der Clown hingegen stellt seine dazu", verdeutlicht Schulleiter Udo Berenbrinker.
Die Agentur für Arbeit stuft die Arbeit als Clown mittlerweile als Beruf mit Zukunft ein. Rund zwei Drittel der Akademie-Absolventen würden Arbeit in der Gesundheitsbranche finden, versichert der Leiter. Viele arbeiten auch freiberuflich für Kinderkliniken, Behinderteneinrichtungen oder Altenheime.
Thematische Schwerpunkte der Ausbildung
In der Ausbildung lernen die Teilnehmer, wie man auf jeden Patienten speziell eingeht. Ausgiebig werden Situationen geübt, wie sie im Berufsalltag auftreten können. Wie muss der Clown etwa auf aggressive Patienten oder traumatisierte Kinder reagieren?
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und kostet pro Jahr 3.410 Euro. 24 Plätze stehen zur Verfügung. Nur jeder Zweite Bewerber erhält einen Platz.
Voraussetzungen für einen Ausbildungsplatz
Die Auszubildenden müssen kreativ sein, sich ständig ein neues Programm ausdenken, tanzen, singen oder ein Instrument spielen lernen. Sie müssen auch körperlich und psychisch robust sein, um mit geistig kranken Menschen zu arbeiten.
Wie jeder Schauspieler merken auch die Clowns-Anwärter bald: Humor ist ein schweres Handwerk.
Quelle
- http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,755596,00.html Abgerufen am 20. April 2011