Krebsart und Lebensqualität hängen zusammen

Von Jutta Baur
11. Juni 2014

Im Prinzip kann jeder Mensch an Krebs erkranken. Nicht ganz zufällig scheint jedoch die Art von Krebs zu sein, die man bekommen kann. Dies stellten amerikanische Wissenschaftler fest. Die Art der Krebserkrankung hängt laut der Studie der Experten auch davon ab, ob man in einer eher reichen oder armen Gegend lebt.

Dr. Francis Boscoe, Forscher an der New York State Cancer Registry hat zusammen mit seinen Mitarbeitern rund drei Millionen Krebsfälle aus 16 Bundesstaaten genauer unter die Lupe genommen. Dabei sah er sich die Jahre von 2005 bis 2009 an. Zwar erhielten gleichermaßen Reiche wie Arme die Diagnose Krebs. Die Art des Krebses ließ jedoch Rückschlüsse auf den Wohlstand zu.

Krebsart lässt Rückschluss auf Wohlstand zu

Scheinbar steht dies in einer Beziehung. So gab es mehr Fälle von Melanomen, Schilddrüsen- und Hodenkrebs in Gebieten, in denen reichere Menschen leben. In vornehmlich armen Gegenden wurden mehr Erkrankungen von Gebärmutter, Kehlkopf oder Leberkrebs diagnostiziert. Auch das Kaposi-Sarkom, ein Hautkrebs, der vermehrt bei AIDS auftritt, findet sich häufiger in wirtschaftlich schwächeren Regionen.

Eine weitere interessante Tatsache der Forschung von Boscoe ist die, dass es zwar in der grundsätzlichen Häufigkeit von Krebs wenig Unterschiede gibt, diese sich aber in der Sterblichkeitsrate durchaus abweichen. Die typischen armen Krebsarten kommen seltener vor, sind jedoch tödlicher. Bei den vergleichsweise reichen Tumorarten gab es bessere Überlebenschancen.