Lebensrettende Sofortmaßnahmen - Der Wille ist da, aber im Ernstfall zögern viele

Im Ernstfall überlassen die meisten Menschen den Rettungssanitätern die Erste-Hilfe-Leistung

Von Melanie Ruch
14. Juli 2011

Wie zwei vergleichbare Umfragen der "Apotheken Umschau" zum Thema Erste Hilfe aus den Jahren 2002 und 2011 zeigen, ist der Wille Unfallopfern mit lebensrettenden Sofortmaßnahmen zu helfen in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, doch wenn es dann tatsächlich zum Ernstfall kommt, zögern heutzutage mehr Leute.

Die meisten Menschen überlassen den Rettungssanitätern die Erste Hilfe

Die Zahl der Menschen, die einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert haben, ist von 71% im Jahr 2002 auf 80% im Jahr 2011 gestiegen. Auch zutrauen einem Verletzten zu helfen, würden es sich mit 65% heute mehr Menschen als vor neun Jahren (56%). Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der tatsächlichen Ersthelfer, die bereits einmal Erste Hilfe geleistet haben, von 31% auf 35%.

Wenn es allerdings wirklich darauf ankommt, warten heutzutage 57% lieber auf den Rettungssanitäter und überlassen ihm die fachmännische Soforthilfe. Im Jahr 2002 sagten dies noch 44% von sich. Auch zeigte sich, dass heute mehr Menschen zunächst versuchen die Verantwortung auf andere abzuwälzen und schauen erst einmal, ob nicht jemand anderes bereit ist Erste-Hilfe zu leisten (46%). Vor neun Jahren lag die Zahl derer noch bei 38%.

Gründe für die zurückhaltende Einstellung

Der Hauptgrund für das vermehrte Zögern der Menschen ist für 32% der Befragten die Angst sich bei den Verletzten mit eventuellen Krankheiten anzustecken, sich selbst zu verletzen oder unangenehme Dinge zu erleben.