Wiederbelebung sollte sich jeder zutrauen: Mehr Mut zur Reanimation

Von Cornelia Scherpe
19. September 2013

Rund 100.000 Menschen in Deutschland sterben Jahr für Jahr an einem plötzlichen Herzversagen. Das verschafft dem Herztod einen traurigen Platz in den vordersten Rängen der Todesursachen. Die meisten plötzlichen Attacken treten zuhause auf. Rund 70 Prozent der Betroffenen erliegen einem solchen Herzanfall während sie daheim sind.

Nur 15% der Deutschen trauen sich Erste Hilfe zu leisten

Doch viele Todesfälle hätten durch Angehörige und Freunde verhindert werden können und auch beim plötzlichen Zusammenbruch auf der Straße sind oft fremde Menschen zumindest in der Nähe. Doch viel zu oft passiert überhaupt nichts. Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Reanimationsregisters sind gerade einmal 15 Prozent der Deutschen bereit, eine Wiederbelebung bei einem anderen durchzuführen. Zum Vergleich: In den Niederlanden haben immerhin 60 Prozent angegeben, dass sie dazu bereit sind.

Im Ernstfall ist jede Hilfe lebenswichtig

Doch weshalb fällt die Bilanz in Deutschland derart traurig aus? In vielen Fällen liegt es nicht daran, dass die potenziellen Ersthelfer nicht reanimieren wollen. Sie werden vielmehr von der Angst gelähmt.

Bei den meisten liegt das Erlernen der Erstmaßnahmen viele Jahre zurück. Viele haben einen Kurs in jungen Jahren besucht, um ihren Führerschein zu machen. Das Gelernte ist daher zum größten Teil vergessen und viele machen im Ernstfall lieber nichts, bevor sie etwas falsch machen. Dieser Gedanke ist aber völlig falsch. Ärzte, Sanitäter und Pfleger betonen immer wieder, dass man bei der Reanimation nichts falsch machen kann. Jede Hilfe ist besser als keine und kann im besten Fall ein Menschenleben retten.

Medienkampagne soll helfen das Selbstvertrauen der "Erst-Helfer" zu stärken

Aktuell gibt es daher wieder eine Medienkampagne, die vor allen Dingen das Selbstvertrauen aller potenziellen Ersthelfer stärken soll. Zudem legt man den Bürgern natürlich nahe, mal wieder einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um einiges aufzufrischen.