Leistungsdruck hat längst die Jugend erreicht
Schon Jugendliche und junge Erwachsene leiden unter gesundheitlichen Schäden durch Stress
Viele Erwachsene sind nach einem Arbeitstag völlig erschöpft, können doch kaum Abschalten und haben vermehrt Rücken- und Kopfschmerzen. Das alles sind Zeichen einer Überarbeitung, hinter der meist ein großer Leistungsdruck steht.
Wer nicht immer das Beste leistet, muss um seinen Job fürchten. Doch gesundheitliche Schäden haben in unserer Leistungsgesellschaft längst auch die jungen Erwachsenen und Teenager erreicht. Dies zeigt eine aktuelle Studie mit 3.214 Teilnehmern.
Sie alle waren zwischen 15 Jahren und 24 Jahren und arbeiteten bereits im Haupt- oder Nebenjob. Für die Studie wurden nur Personen ausgewählt, die mindestens zehn Stunden in der Woche ihrer Arbeit nachgingen. Das telefonische Interview zeigte, wie stark die jungen Leute bereits im Arbeitsstress stehen:
- Ganze 39 Prozent gaben an, regelmäßig einen Termindruck zu verspüren.
- Gut 50 Prozent dieser Gruppe fühlten sich dadurch unter einen unangenehmen Leistungsdruck gestellt.
- 47 Prozent aller Befragten beschrieben ihren Job als Herausforderung an Multitasking-Talente. Die Arbeitgeber verlangten, dass man diverse Aufgaben parallel erledigt.
- 55 Prozent der jungen Menschen schätzten ihren Einsatz so ein, dass sie an ihre Leistungsgrenze gebracht werden.
Schichtdienst und gesundheitliche Schäden schon früh vorzufinden
Die genaue Frage nach den Arbeitszeiten, brachte ein teils erschreckendes Ergebnis. Demnach arbeiteten schon 45 Prozent der Befragten zwischen 40 Stunden und 47,9 Stunden in der Woche. Die Untergruppe der Kinder bis 18 Jahren war zum Glück seltener betroffen. Hier hatten immerhin 65 Prozent eine angemessene Wochenzeit von zehn bis maximal 20 Stunden Arbeit.
Insgesamt 55 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen hatte bereits Erfahrung mit Schichtdienst, wobei 30 Prozent davon dies als belastend empfunden hatten. Gesundheitliche Schäden waren bereits in den jungen Jahren vertreten. 39 Prozent hatten Nackenschmerzen, 40,8 Prozent Rückenschmerzen und 40,5 Prozent Kopfschmerzen. Häufige Müdigkeit war sogar mit 46 Prozent vertreten.