Macht Fleisch uns aggressiv? Evolutionstheoretiker sagen ja, Psychologen sagen nein

Psychologen zufolge hat Fleisch eine beruhigende und zufriedenstellende Wirkung auf Männer

Von Cornelia Scherpe
11. November 2010

Es klingt im ersten Moment eigenartig, doch Wissenschaftler sprechen auch über Dinge wie "Fleisch" und wie es auf die menschliche Stimmung wirkt. Evolutionstheoretiker gehen in der Tat davon aus, dass der Anblick von Fleisch im Restaurant oder Supermarkt eigentlich aggressiv machen müsste.

Sie begründen das mit den Anfängen der Menschheit, wo Fleisch eine Lebensgrundlage darstellte und nicht selten Grund eines nackten Überlebenskampfes wurde. Diese animalischen Instinkte würden uns angeblich noch immer inne wohnen.

Fleisch aus der Sicht der Psychologen

Psychologen sehen das ein wenig anders. Sie glauben vielmehr, dass der Anblick eines leckeren Bratens uns beruhigt. Ein Psychologe hatte 82 Männer zu einer Studie geladen und ihnen das Ziel des Versuches verschwiegen. Der Psychologe zeigte Bilder von Dingen wie Waffen und Fleisch und bat die Männer, ihre Assoziationen in Form von Gefühlen zu äußern.

Das Ergebnis war, dass alle Männer sich eher froh gestimmt und zufrieden fühlten, wenn es um das Fleisch ging. Auch die Psychologen nutzen die Evolution zur Erklärung. Sie denken, dass die fertige Mahlzeit die uns nicht aggressiv, sondern zufrieden macht, weil der "Jagderfolg" sich in diesem Moment schon eingestellt hat. Man isst das "erlegte Beutetier" im Kreis der Familie, beziehungsweise hat eine Nahrungsreserve.