Mehr Geld für Kitas und Schulen gefordert

Präventionsprogramme derzeit noch Mangelware

Von Nicole Freialdenhoven
1. Dezember 2014

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr: Demnach sollte eigentlich schon in Kitas und Schulen der Grundstein für ein gesundes Leben gelegt werden. Doch die Realität sieht anders aus: Kritiker bemängeln, dass aktuell nur rund 11 Prozent der Mittel für Gesundheitsförderung, wie zum Beispiel Präventionskurse, in Schulen, Kitas und Kindergärten fließen.

Die tatsächliche Aufwendung der Fördergelder

Dem Präventionsbericht des GKV-Spitzenverbandes zufolge wurden 2013 insgesamt 183 Millionen Euro für derartige Maßnahmen gezahlt, wobei der größte Teil jedoch in individuelle Präventionskurse für Erwachsene floss. Von den insgesamt rund 1,5 Millionen Teilnehmern an derartigen gesundheitsfördernden Maßnahmen waren 78 Prozent weiblich.

Über zwei Drittel der Angebote entfielen auf Kurse, die die körperliche Bewegung fördern sollten (69%) und ein Viertel befasste sich mit Stressbewältigung. Weit weniger gefragt waren hingegen Kurse zu gesünderer Ernährung (5%), sowie zum geringeren Alkoholkonsum und zur Rauchentwöhnung (je 1%).

Mehr Unterstützung für Kinder und Betriebe

Die Bundesregierung hatte kürzlich ein neues Präventionsgesetz angekündigt, die Mittel drastisch erhöhen zu wollen. Damit sollen nicht nur Kinder und Jugendliche besser unterstützt werden, sondern auch mehr mittelständische Betriebe ermutigt werden, Kurse für ihre Mitarbeiter anzubieten.

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDB) hält die derzeit geförderte individuelle Verhaltensprävention hingegen für gescheitert: Erreicht würden vor allem die, die sich ohnehin gesundheitsbewusst verhalten - nicht aber die bildungsfernen Schichten.