Mehr Muskeln, mehr Kraft - Okklusions-Training nach der Kaatsu-Methode

Von Ingo Krüger
5. August 2014

In der Medizin ist Okklusion der Verschluss eines Organs oder eines Gefäßes. Im Sport bezeichnet Okklusionstraining eine Methode, die mit sehr niedrigen Gewichten arbeitet und bei der mit Manschetten die Blutzufuhr der Muskeln teilweise oder komplett unterbrochen wird.

Entwickelt hat das sogenannte Kaatsu-Training vor etwa zwanzig Jahren der japanische Arzt Yoshiaki Sato von der Universität Tokio. Mit dieser Art von Krafttraining soll der Muskelaufbau effizienter gestaltet werden.

Wie funktioniert das Okklusionstraining?

Beim Okklusionstraining bekommen die Muskeln weder Nährstoffe noch Sauerstoff. Der Abtransport von Stoffwechselendprodukten findet ebenfalls nicht statt. Doch Studien zeigen, dass es bei dieser Übungsvariante zu verstärktem Kraft- und Muskelzuwachs kommt. Der Anteil diverser Wachstumshormone sowie eines bestimmten Faktors aus der Gefäßwand erhöht sich durch das Abbinden schlagartig.

Doch das Abbinden der Muskeln ist nicht ohne Risiko. Die richtige Anwendung erfordert spezielle, teure Kaatsu-Manschetten, die eine unnötige Belastung von Gliedmaßen und umliegendem Gewebe verhindern. Wer zu stark abbindet, riskiert Gewebeschäden der direkt betroffenen Muskulatur und zudem eine Hemmung des Muskelwachstums in diesem Umfeld.

Im schlimmsten Fall kann sogar eine schwerwiegenden Schädigung des Muskels die Folge sein. Außerdem können Blutergüsse an den Stellen der viel zu dünnen und viel zu eng angelegten Manschetten entstehen.

Gefahr für Bluthochdruckpatienten

Menschen, die an hohem Blutdruck leiden, sollte Kaatsu-Training grundsätzlich meiden. Durch die zusätzliche Belastung kann es zu noch höheren Blutdruckspitzen kommen.

Der unnatürliche Blutstau und die anschließende plötzliche Lösung können Gefäßverkalkungen lösen, die sich dann mit durch den Blutkreislauf bewegen. Es besteht die Gefahr eines Infarktes. Auch der Blutstau selbst kann Ursache für venöse Blutgerinnsel (Thromben) sein.