Mehr Zeit für Entspannung - Abschalten ist ebenso wichtig wie Arbeiten

Spätestens wenn sich körperliche Stress-Symptome zeigen, ist es an der Zeit seine Work-Life-Balance zu verbessern

Von Dörte Rösler
22. Juni 2015

Sie haben keine Zeit für Hobbys? Wer ständig unter Druck steht und seine Arbeit mit nach Hause nimmt, erzielt selten Bestleistungen. Um erfolgreich und belastbar zu bleiben, muss man auch mal Abstand zum Job gewinnen.

Aber immer weniger Erwerbstätige können richtig abschalten. Die Folge: ein unzufriedenes Privatleben und noch mehr Stress im Beruf.

Was uns stresst

Offiziell ist die Arbeitszeit in den letzten Jahrzehnten gesunken. Tatsächlich fühlen sich die meisten Berufstätigen heute erschöpfter denn je.

Auch in der Freizeit drehen sich unsere Gedanken ständig um den Beruf. Seit wir über das Smartphone jederzeit für E-Mails erreichbar sind, verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben vollends. Dabei sind es weniger die konkreten Probleme, die uns belasten - es ist der permanente Druck, uns mit ihnen zu beschäftigen.

Für einen begrenzten Zeitraum kann man das machen. So manches ehrgeizige Projekt gelingt nur, weil alle Beteiligten bereit sind, an ihre psychischen und körperlichen Grenzen zu gehen. Auf Dauer macht die Fokussierung auf den Job jedoch krank:

  • die Immunkräfte lassen nach,
  • der Blutdruck steigt und
  • die Muskeln verspannen,

bevorzugt in Schulter-, Nacken- und Rückenbereich. Das lässt auch die Leistungsfähigkeit im Job sinken. Statt mehr zu erreichen, bremsen wir uns durch den Aktionismus selbst aus.

Ausgleich schaffen

Spätestens wenn sich körperliche Stress-Symptome zeigen, sollten Berufstätige deshalb ihre Work-Life-Balance verbessern. Wer in der Freizeit einfach mal die Seele baumeln lässt und nur das tut, was ihm Spaß macht, beugt außerdem Depressionen und Burnout vor. Am wichtigsten: gedanklichen Abstand zur Arbeit gewinnen.

Am besten gelingt dies mit Hobbys, bei denen man vom Tagesprogramm abschalten kann. Ob man

- jeder hat seine eigene Vorlieben. Was zählt, ist allein die Entspannung. Anschließend kann man dann wieder mit neuer Energie an die Arbeit gehen.

Kleine Auszeiten im Alltag

Um innerlich zur Ruhe zu kommen, braucht man keine große Vorbereitung. Einfach am Abend

  • das Smartphone ausschalten,
  • eine gute Flasche Wein öffnen und
  • die Lieblingsmusik hören.

Oder das Smartphone während der Mittagspause im Büro lassen und stattdessen Bäume, Himmel und die anderen Menschen betrachten. Statt ständig über das Display zu wischen, kann man auch mal wieder ein Buch lesen.