Menganno - Ein Verbrecherjäger wird selbst gejagt

Die Polizei enttarnt den Mann im comichaften Superheldenkostüm auf dem Motorrad

Von Katharina Cichosch
28. Januar 2013

Unglaublich, aber wahr: In Argentinien gibt´s noch echte "Superhelden"! Zumindest gab es einen, der die Bevölkerung über Jahre in Atem hielt: Menganno nannte sich der Mann auf dem Motorrad, der im comichaften Superheldenkostüm und eigenen Angaben zu Folge minimaler Ausrüstung regelmäßig auf Verbrecherjagd ging.

Soziales Netzwerk im Rücken

Die Welt ein bisschen sicherer machen, das war sein erklärtes Ziel - auch, wenn der Argentinier dabei oftmals über die Grenzen der Legalität hinausging. Seine "Heldentaten" präsentierte er einer wachsenden Fangemeinde auf einer eigenen Facebook-Seite, gern auch mit Fotos seiner jeweiligen Erfolge.

Den Rückhalt der Bevölkerung konnte sich der Motorradfahrer auch deshalb sichern, weil er gemeinnützige Aktionen mit der Jagd auf Kriminelle verband und beispielsweise Kleidung an arme Menschen verteilt.

Vorwürfe aus den eigenen Reihen

Jetzt wurde die Identität über Menganno gelüftet: Die Polizei enttarnte Oscar Lefosse, so der Name des 43-jährigen, selbst als ehemaligen Polizisten. Offenbar hatte der Argentinier keine gültige Lizenz mehr für seine Waffe, die er bei sich trug.

Und auch sonst sind seine Ex-Kollegen alles andere als glücklich mit der eigenmächtigen Verbrecherjagd, die Meganno durchführte: Er habe mitunter wenig Verantwortungsbewusstsein gezeigt und bei einer Schießerei nur durch Glück keine Unschuldigen getroffen, so der Vorwurf.