Mexiko erlaubt bewaffnete Bürgerwehren im Kampf gegen Drogenkartelle

Von Max Staender
28. Januar 2014

Statt die Bürgerwehren im mexikanischen Bundesstaat Michoacán zu verbieten, hat der Staat sich nun entschlossen, diese im Kampf gegen Drogenkartelle unter staatlicher Aufsicht zu legalisieren. Im Gegenzug müssen sich alle Mitgleider mitsamt ihrer Waffen registrieren lassen.

Dafür erhalten sie im Kampf gegen die Drogenkartelle neben Fahrzeugen auch moderne Telekommunikationsgeräte, sodass die Kommission für Sicherheit und Entwicklung in Michoacán direkten Kontakt zu den stark betroffenen Städten halten kann.

Nach heftigen Auseinandersetzungen von Kämpfern des Drogenkartells Tempelritter und den Mitgliedern der Bürgerwehren hat die Regierung Mexikos unlängst knapp 10.000 Polizisten sowie Soldaten in den Bundesstaat geschickt.

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung

Ein erster Erfolg im Kampf gegen die Kartelle zeichnete sich am vergangenen Montag ab, als Fahnder in Michoacáns Hauptstadt Morelia den Drogenboss Dionicio Loya Plancarte alias "El Tío" festnahmen, auf den ein Kopfgeld von umgerechnet 1,6 Millionen Euro ausgesetzt war. Der 58-Jährige gilt als Anführer des als äußerst brutalen berüchtigten Kartells und soll die Kontrolle über den Drogenhandel in Morelia gehabt haben.

In den vergangenen Jahren haben die so genannten Caballeros Templarios im hart umkämpften Drogengeschäft Mexikos massiv an Einfluss gewonnen, kontrollieren in weiten Teilen von Michoacán das Drogengeschäft und erpressen Schutzgeld.