Milder Winter gut für Schädlinge - Zecken, Borkenkäfer und Eichenprozessionsspinner schon aktiv

Von Ingo Krüger
8. April 2014

Kein Schnee, kaum Frost - der vergangene Winter war einer der mildesten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Profitiert haben davon auch tierische Plagegeister wie Zecken, Borkenkäfer, Eichenprozessionsspinner und Mäuse. Forstleute berichten, dass die Schädlinge wenigstens drei Wochen früher aktiv seien als gewöhnlich. Bleibt es weiter mild, könnten die Schädlinge statt der üblichen zwei noch eine weitere Generationen ausbilden.

Schädlinge, die vom milden Winter profitieren konnten

Eine geringe Schneedecke und der daraus folgende Wassermangel bedeutet zusätzlichen Stress für Bäume in der Wachstumsphase. Ihre Vitalität wird herabgesetzt. Sie sind dadurch angreifbar für Forstschädlinge. Nicht nur die Raupen von Eichenwickler, Frostspanner, Laubholzeule und Schwammspinner haben den Winter gut überstanden, auch Zecken sind Nutznießer der ausgebliebenen Minusgrade. Die Überträger von Erregern der Borreliose und der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sind an solch milde Winter hervorragend angepasst.

Von feuchtwarmem Wetter profitieren auch Stechmücken und spanische Wegschnecken. Letztere zählen zu den größten Feinden der Kleingärtner. Trockenheit ist für sie eher ungünstig. Auch der Buchsbaumzünsler, die Kirschessigfliege oder die Walnussfruchtfliege breiten sich immer weiter aus. Helfen kann hier nur ein harter Winter mit extremer Kälte.

Wildbienen und Schmetterlinge als Gewinner des milden Wetters

Doch nicht nur Plagegeister sind gut über den Winter gekommen, auch Wildbienen und Schmetterlinge zählen zu den Gewinnern des milden Wetters. Da Kirsch-, Pflaumen- und die ersten Apfelbäume bereits in voller Blüte stehen und die aus der Winterruhe erwachten Insekten anlocken, kann die Ernte für Obstbauern früher als üblich beginnen. Ähnlich sieht es beim Weinbau aus.