Mit dem Trauma nach einer lebensgefährlichen Erkrankung umgehen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
11. Februar 2014

Bei einem Trauma handelt es sich um eine seelische Verletzung, die dann auftritt, wenn man etwas Schlimmes erlebt hat, an das man sich immer wieder erinnert. Dies kann beispielsweise ein Unfall sein, aber auch eine lebensbedrohliche Erkrankung, die man überstanden hat.

Die Erinnerungen und das Gefühl, dass man es vielleicht nicht schafft, bleiben und nagen oftmals über viele Jahre an der Psyche des Betroffenen.

Man schätzt, dass es bei bis zu 25 Prozent der betroffenen Patienten zu einem Trauma kommt - bei fünf Prozent entwickelt es sich im Laufe der Zeit zu einer Posttraumatischen Belastungsreaktion.

Typische Symptome

Wer von einem Trauma betroffen ist, kommt immer wieder in Situationen, in denen er mit seinen schlimmen Erlebnissen konfrontiert wird. Die selbe Todesangst, die Verzweiflung, alles kommt in Flashbacks zurück und führt zu verschiedenen Symptomen wie Schlafstörungen, Angstzuständen, Albträumen, Aggressionen oder Reizbarkeit.

In der Regel treten diese Merkmale unverzüglich nach dem Ereignis auf und gehen innerhalb einiger Wochen langsam zurück. Manchmal jedoch treten die Symptome auch erst nach Monaten auf, nämlich dann, wenn der Mensch es nicht schafft, seine Erlebnisse vollständig zu verarbeiten. Stattdessen werden sie stückchenhaft im Gedächtnis gespeichert und immer wieder abgerufen.

Bei Nichtbehandlung kann es zu schwerwiegenden Folgen wie starken Depressionen, Herzerkrankungen sowie Probleme in der Partnerschaft oder im Beruf kommen.

Behandlungsmöglichkeiten

Wer auch noch viele Wochen nach der Erkrankung mit den seelischen Folgen zu kämpfen hat, sollte sich unbedingt in die Hände eines Arztes begeben. Helfen kann ein Therapeut mit traumapsychotherapeutischer Ausbildung. Dieser versucht, den Patienten mithilfe einer kognitiven Verhaltenstherapie zu heilen - der Betroffene muss sich mit dem Erlebten auseinander setzen, um auf lange Sicht hin die Auslöser loszuwerden.

Das Ziel ist es, nicht nur mit dem Verstand zu erkennen, dass man es geschafft hat, die Krankheit zu besiegen; man muss es zudem auch fühlen. Dann schafft man es, sich nach und nach von seinen Ängsten zu lösen und den Alltag wieder zu bewältigen.