Seelisches Trauma nach schwerem Unfall: Psychotherapeuten können helfen

Von Nicole Freialdenhoven
17. Januar 2014

Eigentlich sollte man annehmen, dass Menschen, die nach einem schweren Unfall und einem wochenlangen Aufenthalt auf der Intensivstation genesen, ihr Leben nun ganz besonders genießen würden. Doch für rund ein Viertel dieser Patienten sieht die Realität anders aus: Sie leiden nach überstandener Krankheit unter Ängsten oder Schuldgefühlen. Unbehandelt können diese seelischen Probleme zu einer posttraumatischen Belastungsreaktion führen.

Flashbacks als Ursache

Schuld daran sind meist sogenannte Flashbacks, in denen die Erinnerung an den Unfall oder die Krankheit spontan zurückkommen und sich das zu diesem Zeitpunkt empfundene Gefühl der Todesangst wiederholt. Andere werden von Schuldgefühlen oder Scham gequält, weil sie überlegen, ob sich die Krankheit hätte verhindern lassen.

Ausgelöst werden diese plötzlich auftretenden Gefühle durch bestimmte Geräusche oder Gerüche. Dabei kann es durchaus Monate dauern, bis sich derartige Flashbacks nach der Genesung einstellen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Experten raten dazu, bei posttraumatischen Störungen einen Psychotherapeuten aufzusuchen, der mit Hilfe einer kognitiven Verhaltungstherapie daran arbeitet, die Erinnerungen an den Unfall oder die Krankheit zu verarbeiten. Dies trägt dazu bei, dass das Erlebte nicht nur mit dem Verstand erfasst wird, sondern auch emotional überwunden wird.

Ohne eine solche Behandlung drohen langfristige Probleme wie Depressionen oder Alkohol- und Drogensüchte, wenn das Trauma einfach nur betäubt wird.