Mit Geiz und Gier leben - eine gesunde Balance zu finden, fällt oft schwer

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
9. Dezember 2013

Die klassische Todsündenlehre hat sich über die Zeit hin immer wieder gewandelt. Zu deren Ursprung wird die Geldgier gezählt. Später kam der Stolz hinzu und letztendlich kam man wieder zurück auf die Habgier. Nicht weit davon entfernt steht der Geiz - diese beiden Eigenschaften eines Menschen standen einer im vergangenen Jahr durchgeführten Studie zufolge 2012 mit an erster Stelle in Sachen negative Eigenschaften eines Menschen.

Woher stammen Geiz und Gier?

Wissenschaftlern zufolge wäre der Mensch, so wie er heute lebt, gar nicht da, wären seine Vorfahren nicht geizig und gierig gewesen. Sie sehen die Gier als "wichtigsten Treiber für unseren Wohlstand". Nach Ansicht der Forscher liegt es in der Natur des Menschen, stets etwas besser abschneiden zu wollen als seine Mitmenschen; auf diese Weise orientiert sich sein Verhalten. In mehrfach durchgeführten Untersuchungen zeigte sich stets, dass die Menschen sich generell immer für einen größeren Besitz entscheiden als den des Gegenübers.

Die Gier kann zur Droge werden

Wenn man seine Gier nicht mehr im Griff hat, kann diese zu einer Sucht werden. Am Beispiel des zwanghaften Kaufverhaltens lässt sich dies sehr gut erkennen: Betroffene möchten immer mehr Dinge besitzen, obwohl sie diese nicht benötigen. Im schlimmsten Fall horten sie die Gegenstände schließlich in ihrer Wohnung, ohne sie auszupacken, geschweige denn zu verwenden. Wissenschaftler haben zudem festgestellt, dass sowohl bei einem Drogensüchtigen als auch bei einem Geldanleger, der auf einen hohen Gewinn aus war, dieselben Gehirnregionen angeregt werden wie die, die für ein Glücksgefühl und die Suchtentstehung stehen.