Modernes Phänomen Burnout: Forscher beweisen eingeschränkte Leistungsfähigkeit

Von Nicole Freialdenhoven
27. August 2014

Die Modediagnose Burnout ist nicht unumstritten: So ist oft fraglich, ob die Selbstwahrnehmung bei derartigen Erschöpfungszuständen einer objektiven Grundlage entspricht oder eher Einbildung ist. Forscher des Leibnitz-Institutes für Arbeitsforschung in Dortmund wollten dies nun mit einer Reihe Experimenten genauer in Erfahrung springen.

Studie zum Zusammenhang von Burnout und Reaktionsbereitschaft

Neben den Fragebögen der amerikanischen Psychologen Jackson und Maslach, die in erster Linie der Selbsteinschätzung dienen, setzten die Dortmunder Forscher daher bestimmte Aufgaben zur Analyse von kognitiven Funktionen ein.

So wurden Probanden mit Hilfe der Fragebögen in zwei Gruppen eingeteilt: Eine, die unter leichter emotionaler Erschöpfung litt, und eine bei der der Burnout schon fortgeschritten war.

Beiden Gruppen wurden an einem Bildschirm Reize gezeigt, die zuvor mit einem Ton angekündigt wurden. Beim häufiger gezeigten Reiz sollten die Probanden nichts unternehmen, beim seltener gezeigten Reiz möglichst schnell eine Taste drücken. Dies diente dazu, stets von neuem eine hohe Reaktionsbereitschaft aufzuzeigen.

Studienergebnisse

Dabei stellten die Forscher fest, dass die Probanden mit den stärkeren Burnout-Symptomen weit größere Probleme hatte, ihre Reaktionsbereitschaft dauerhaft aufrecht zu erhalten. Dies könnte möglicherweise in Zukunft als Marker für die Diagnose Burnout dienen.

Zugleich beweist das Experiment die geringere Leistungsfähigkeit der Betroffenen, die mit Veränderungen der kognitiven Funktionen einhergeht.