Möglicher Durchbruch bei fortgeschriebenem Prostatakrebs
Wirkstoffe, gegen Brust- oder Eierstockkrebs, könnten nun eventuell auch gegen Prostatakrebs genutzt werden
Patienten mit Krebs in der Prostata haben je nach Stadium des Tumors verschiedene Therapiemöglichkeiten. Ist der Krebs bereits weit fortgeschritten und gegen eine Hormontherapie resistent, ist die Behandlung derzeit schwierig. Dies könnte sich jedoch ändern, denn Forscher berichten von einem möglichen Durchbruch in der Behandlung.
Wissenschaftlern ist bei der Analyse der Krebszellen aufgefallen, dass hormon-resistente und fortgeschrittene Prostatageschwüre mehrere auffallende Veränderungen im Genom haben. Diese könnten nun zum Ansatzpunkt für diverse Wirkstoffe werden.
Blockaden und Mutationen
Das internationale Forschungsteam arbeitete für diese Erkenntnis mit 150 Männern zusammen, die an Prostatakrebs erkrankt waren. Bei allen waren bereits Metastasen in das umliegende Gewebe gewandert und der Krebs sprach nicht auf eine Hormontherapie an.
Den Patienten wurden einige Krebszellen entnommen und im Labor untersucht. Dabei stießen die Forscher auf Mutationen, die bei fast jeder Gewebeprobe vorhanden war. Die häufigste Mutation trat dabei in der Andockstelle für Androgene auf. Das ist insofern nicht verwunderlich, da die Patienten ja nicht auf eine Hormontherapie ansprachen.
Dagegen sehr verwunderlich waren häufige Mutationen in den Genen "BRCA1" und "BRCA2". Dies sind die klassischen Brustkrebsgene, die man bisher mit Prostatakrebs noch gar nicht in Verbindung gebracht hat.
Ausblick und Forschung
Die Forscher vermuten daher, dass Wirkstoffe, die bisher nur Brust- oder Eierstockkrebs infrage kamen, eventuell auch gegen Prostatakrebs genutzt werden könnten. Auch weitere Mutationen, unter anderem im RAF-Gen, sind für die Medizin interessant, das es hier bereits wirksame Medikamente gibt, oder diese gerade in der Entwicklung sind.
Für die Zukunft könnte das bedeuten, dass durch die neuen Erkenntnisse über den Prostatakrebs eine Reihe neuer Therapien angestoßen wurde. Man denkt auch über einen passenden Gentest nach, um Männer mit hohem Krebsrisiko frühzeitig zu finden.
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