MRT-Bilder werden noch genauer

Das verbesserte MRT soll der weiteren Erforschung der Hirnfunktionen und der angewandten Medizin dienen

Von Cornelia Scherpe
10. November 2015

In vielen Bereichen des Lebens ist mehr nicht unbedingt besser. Im Fall von MRT-Aufnahmen trifft es allerdings zu, denn deutsche Forscher haben herausgefunden, dass die Bilder bei einer Magnetresonanztomografie genauer werden, wenn die Feldstärke des Magneten erhöht wird.

Vorteile des verbesserten MRTs

Am Max-Planck-Institut haben Forscher die stärke des Tesla-Magneten auf 9,4 erhöht, was circa das Dreifache von dem ist, womit derzeit in der Medizin gearbeitet wird. Das Resultat waren Hirnscans, mit einer Auflösung, die unter einen Millimeter lag. Damit lassen sich Veränderungen und Schäden erkennen, die bei bisherigen MRTs übersehen werden können.

Das verbesserte MRT soll zum einen der weiteren Erforschung der Hirnfunktionen dienen, aber auch der angewandten Medizin helfen. Beispielsweise bei Hirn-Ops könnte vorab ein genauer "Lageplan" des Gehirns angefertigt werden und so die Risiken beim Eingriff minimiert.

Nachteil der Verstärkung

Man arbeitete im Versuch mit Freiwilligen, die sich zum verbesserten MRT bereit erklärten. Sie mussten abwechselnd auf ein flackerndes Schachbrettmuster und einen komplett schwarzen Bildschirm schauen.

Während sie das taten, wurde die Gehirnaktivität mit dem stärkeren MRT gemessen. Die Magnetfelder waren dabei auf die Sehrinde ausgerichtet, damit man die Aktivität der Nervenzellen beim Schauen messen konnte.

Das Messverfahren war in der Tat effektiver, hatte aber einen entscheidenden Nachteil. Für die höhere Auflösung büßt man an Geschwindigkeit ein. Die Bildgebung dauert zwei- bis dreimal solange. Die Forscher wollen daher nun daran arbeiten, die Geschwindigkeit der Untersuchung so zu erhöhen, das sie mit dem aktuellen Standard mithalten kann.

Ausblick der Forschung

Auch die Methode an sich soll noch weiter verfeinert werden, denn trotz der nun besseren Bilder ist noch immer eine Computerunterstützung bei der Auswertung notwendig. Das liegt an der enormen Komplexität des Gehirns.

Selbst mit dem verbesserten MRT kommen auf ein Bildpixel noch Millionen von Nervenzellen samt tausenden von winzigen Blutgefäßen. Die verbesserte Methode kommt daher wie das Standard-MRT nicht ohne ergänzende Computersimulationen aus.