Nachwirkung häufiger Darminfektionen - das Immunsystem richtet sich gegen nützliche Bakterien

Häufige Darminfektionen sensibilisieren das Immunsystem gegen darmeigene Bakterien

Von Cornelia Scherpe
30. August 2012

Eine Darminfektion ist meist sehr unangenehm. Neben Durchfall oder Verstopfung kommt es zu Bauschmerzen, regelrechten Krämpfen oder sogar Fieber. Je nachdem wie schlimm die Infektion ist, kann die Betreuung durch einen Arzt unumgänglich sein.

Doch egal ob es sich um einen leichten Darminfekt handelt oder um eine schwere Infektion, in jedem Fall wird das Immunsystem aktiv. Es versucht, die bösen Erreger anzugreifen und zu eliminieren. Dabei richtet es sich aber teilweise auch gegen die gutartigen Bakterien im menschlichen Verdauungstrakt, die uns eigentlich als natürliche Flora beim gesunden Leben unterstützen.

Fehlleitung des Immunsystems

Doch je öfter man eine Darminfektion hat, desto stärker werden die Abwehrkräfte auch gegen diese Bakterien aktiv. Diese Nachwirkung häufiger Darminfektionen wurde von Forschern aus den USA beobachtet.

Der häufige Angriff von feindlichen Bakterien verändert nach und nach die allgemeine Immunantwort bei Mäusen. Die Forscher haben das im Experiment beobachtet und gehen davon aus, dass sich diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen.

Bei den Tieren sorgte man für eine Infektion, die sich im gesamten Verdauungstrakt ansiedelte. Zunächst wurden nur diese Erreger vom Immunsystem attackiert, doch sobald die Erreger in die Schleimhäute eindrangen, drehten die Abwehrkräfte durch und vernichteten auch die nützlichen Organismen, die sich in der Schleimhaut angesiedelt hatten.

Nun wurde in den Gedächtniszellen des Immunsystem die Botschaft abgespeichert, dass auch die guten Bakterien fortan Feinde sind, was auf Dauer die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt. Auf lange Sicht gesehen, schadete das Immunsystem damit dem eigenen Körper.