Rate der Infektionen wurde durch Screening auf Toxoplasmose deutlich gesenkt

Das Screening für Schwangere ist sinnvoll, da es in seltenen Fällen zu einer Ansteckung des Ungeborenen kommen kann

Von Cornelia Scherpe
12. November 2014

Eine Ansteckung mit dem Parasiten "Toxoplasma gondii" verläuft in 90 Prozent der Fälle zwar harmlos, doch vor allen Dingen Schwangere müssen aufpassen. In seltenen Fällen kann es bei ihnen zu einer Ansteckung des Ungeborenen kommen und das Kind kann mit gesundheitlichen Schäden belastet werden.

Daher ist ein Screening für Schwangere sehr sinnvoll. Sind sie von der Toxoplasmose betroffen, bilden sich Antikörper und diese kann man in einem Bluttest nachweisen.

Erfreulicher Trend

Bisher gibt es nur in Österreich ein Register, in das alle bekannten Fälle eingetragen werden. Es besteht seit nunmehr 22 Jahren und dient zur Erforschung der Krankheit. Durch die kontinuierliche Screeningarbeit kann man ablesen, wie sich die Rate der Infektionen in den letzten Jahren verändert hat.

Dabei fällt ein erfreulicher Trend auf: es sind immer weniger Schwangere von den Parasiten betroffen. Zu Beginn der Erhebung waren noch 78 von 10.000 Kindern angesteckt worden und kamen mit Toxoplasmose zur Welt. Heute ist es nur noch eines von 10.000 Kindern.

Nutzen überwiegt Risiko

Dieser Erfolg geht vor allen Dingen auf die immer besser werdende Versorgung der Schwangeren zurück. Nehmen sie das Screening wahr und es kommt zur Diagnose, kann sofort eine Therapie eingeleitet werden. Dabei wird der Parasit im Körper bekämpft und das Risiko einer Übertragung auf das Ungeborene sinkt.

Die Therapie ist gut verträglich, denn Nebenwirkungen sind sowohl für die Schwangere als auch für ihr Kind sehr selten. Der Nutzen überwiegt daher dem Risiko.