Neuartiges Mikroskop macht Krebszellen schnell und sicher ausfindig

Mit 99-prozentiger Genauigkeit, revolutioniert ein hochentwickeltes Mikroskop die Diagnostik

Von Cornelia Scherpe
19. Dezember 2014

Um Tumorzellen eindeutig im Körper nachzuweisen, wird dem Patienten eine Gewebeprobe entnommen und analysiert. Bisher nimmt dieser Prozess einige Zeit in Anspruch, da die Probe erst ins Labor geschickt werden muss.

Nur dort stehen die großen Mikroskope, die in der Lage sind, durch mehrere Linsen einen deutlichen Einblick zu bekommen. Dieses Vorgehen könnte sich jedoch in absehbarer Zeit ändern, denn Forscher aus den USA haben ein neuartiges Mikroskop entwickelt.

Neuartiges Mikroskop

Das Gerät kommt komplett ohne Linsen aus und ist daher kein wuchtiges Ungetüm mehr. Blut und Gewebe kann einfach unter das Mikroskop gelegt werden und wird dort durch eine LED beleuchtet.

Ein ins Gerät eingebauter Sensor fängt die reflektierten Strahlen auf und schickt die Daten an eine Software. Die dort verarbeiten Informationen werden als Hologramme ausgegeben. So kann der Arzt im Hologramm die Beschaffenheit der Zellen genau betrachten.

Revolution für die Diagnostik

Das neue Mikroskop hat dabei sogar einen hundertfach größeren Bildwinkel als die bisherigen Modelle. Beide Vorteile kombinieren sich zu einem revolutionären Gerät, das sich auch in ersten Studien schon beweisen konnte.

Die Wissenschaftler nahmen Pap-Abstriche von Frauen und konnten darin Zellen ausmachen, die bösartig verändert waren. So wurde drohender Gebärmutterhalskrebs entdeckt.

99 Prozent Genauigkeit

Auch Biopsien aus Brustgewebe wurden unter das Mikroskop gelegt und darin Krebszellen eines Mammakarzinoms entdeckt. Selbst Sichelzellen konnten als Hologramme sichtbar gemacht werden.

Die Genauigkeit im Vergleich zu den Standard-Mikroskopen lag bei 99 Prozent. Die Sicherheit der neuen Geräte ist also vergleichbar gut.

Aktuell steht die Frage im Raum, ob Ärzte mit den Mikroskopen genauso gut umgehen können, wie die Entwickler und ForscherEntwickler und Forscher. Das muss unbedingt in Studien geklärt werden, bevor niedergelassene Mediziner mit den Geräten arbeiten.