Neue Bewertungsskala bei COPD

Von Cornelia Scherpe
3. März 2014

Patienten mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (kurz COPD) leiden unter ihrer verminderten Lungenfunktion. Da die Krankheit in Schüben kommt, kann auch immer wieder plötzliche Verschlechterungen auftreten.

Neue Bewertungsskala bei COPD soll Bewertung in der Notaufnahme vereinfachen

Ist eine Verschlechterung derart schlimm, dass Atemnot die Folge ist, begeben sich viele Patienten aus Vorsicht direkt in die Notaufnahme. Dort müssen die Ärzte entscheiden, wie schlimm die COPD aktuell ist. Genau das kann aber zum Problem werden. Manchmal schickt der behandelnde Notarzt den COPD-Patienten auch wieder nachhause und dort verschlimmert sich der Zustand weiter. Im ungünstigsten Fall verstirbt der Betroffene sogar.

Das System ist also alles andere als ideal und genau das wollten Forscher aus Kanada ändern. Sie haben daher eine neue Bewertungsskala erarbeitet, die den Ärzten bei der angemessenen Entscheidung helfen soll. Diese sogenannte "Ottawa COPD Risk Scale" wurde in einer Studie mit 945 COPD-Patienten erarbeitet. Alle hatten mindestens 15 Packungsjahre lang geraucht und waren wegen akuter Atemnot in die Notaufnahme gekommen.

Neue Skala wurde mit COPD-Patienten erarbeitet

Bei 74 von ihnen kam es später zu einer Notsituation. Dazu zählten Dinge wie Herzinfarkte, notwendige Beatmung und auch der Tod. 36 dieser 74 Patienten waren aber nach dem Besuch in der Notaufnahme wieder nachhause geschickt worden.In knapp der Hälfte der Fälle hatten die Ärzte im Krankenhaus also die falsche Entscheidung getroffen. Zwei dieser 36 verstarben daheim, die übrigen 34 mussten wieder zurück in die Klinik gebracht werden.

Das neue Punktesystem berücksichtigt die Erkenntnisse aus der Studie. Insgesamt flossen zehn Faktoren ein, die als klare Risikofaktoren gelten und die Notärzte daher aufmerksam machen sollten. Dabei werden pro Faktor Punkte vergeben und sobald der Patient eine Punktzahl von fünf oder mehr hat (maximal 16 sind möglich), sollte er im Krankenhaus bleiben. Zu den Kriterien zählen Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung und Hämoglobinwert.