Patienten unterschätzen eine COPD zu oft

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2014

Die Abkürzung COPD steht für ein schweres Leiden: Die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit. Oft tritt sie bei Menschen auf, die viele Jahre lang Raucher waren oder noch immer sind. Das regelmäßig aufgenommene Nikotin schadet mit der Zeit der Lunge und den Atemwegen so stark, dass die chronische Krankheit eintritt.

Vom Husten zum Sauerstoff

Im Regelfall fällt dem Patienten durch starkes Husten auf, dass etwas nicht stimmt. Bei der COPD wird dieser Hustenreiz immer schlimmer und mit der Zeit muss der Betroffene auch Schleim ausspucken. Das freie Atmen fällt zunächst nur bei Anstrengung und später auch bei alltäglichen Handlungen immer schwerer.

Da COPD bisher nicht heilbar ist, spitzt sich die Entzündung mit den Jahren zu und am Ende ist oft eine Sauerstofftherapie notwendig. Der Patient muss dafür viele Stunden am Tag über eine Atemmaske mit Sauerstoff versorgt werden, da der entzündeten Lunge die Kraft fehlt, genügend Sauerstoff aus der Atemluft zu gewinnen.

Schleichender Verlauf trügerisch

Allein in Europa sind Schätzungen zufolge mindestens 15 Prozent aller Erwachsenen jenseits der 40 von COPD betroffen. Viele haben auch die Diagnose von ihrem Arzt bekommen, doch sie nehmen die Krankheit nicht wirklich ernst. Da die Beschwerden oft in Schüben auftreten und es Phasen der Besserung gibt, wähnen sich viele Patienten schnell in einer trügerischen Sicherheit. Der ohnehin schleichende Verlauf macht es für die menschliche Psyche einfach, die unschöne Prognose auszublenden.

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Ärzte warnen jedoch davor, die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit auf die leichte Schulter zu nehmen. Immerhin sterben jedes Jahr allein in Europa 300.000 COPD-Patienten. Das darf man nicht ausblenden, sondern muss, angetrieben von der Diagnose, alles unternehmen, um die Gesundheit so lange wie möglich zu erhalten.

Dafür sind regelmäßige Untersuchungen beim Arzt wichtig, damit der Verlauf kontrolliert und passende Medikamente vergeben werden können. Gerade kurze Phasen der Verschlechterung müssen dem Arzt gemeldet werden. Auch wenn sie schnell wieder verschwinden, sind sie meist ein Zeichen dafür, dass die COPD im Gesamtbild schlimmer wird.