Neue Forschungsergebnisse: Wirkweise von Botox ergründet

Die neusten Erkenntnisse über Botolinumtoxin sollen jetzt die Forschung für neue Arzneimittel vorantreiben

Von Katharina Cichosch
27. Februar 2012

Botolinumtoxin oder kurz Botox ist ein hochwirksames Bakteriengift, welches die Nervenaktivität lähmt. Heute ist Botox vor allem als viel gepriesenes Wundermittel gegen Mimikfalten bekannt. Dabei wird das Nervengift so injiziert, dass es die für Stirn- oder Lachfalten verantwortlichen Muskelgruppen für eine Weile außer Gefecht setzt. Die zwangsweise Entspannung sorgt dann für die gewünschte Hautglättung.

Mysterium Botoxwirkung

Wieso Botox überhaupt so gut im menschlichen Organismus wirkt, war viele Jahre ein Mysterium. Schließlich ist Botox ein Protein, welches wie alle anderen Proteine normaler Weise den Weg durch das menschliche Verdauungssystem machen muss. Hierbei aber sorgen Enzyme dafür, dass die eingeschleusten Proteine in ihre Einzelteile zerlegt werden.

Forschung für neue Arzneimittel

Botox bildete hier stets eine Ausnahme: Das Eiweiß wurde nicht zerlegt, sondern konnte als "Gesamtpaket" in die Blutbahn gelangen. Der Begriff Paket ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Neue Studien haben ergeben, dass das bakterielle Nervengift durch eine spezielle Schutzschicht sowohl gegen Magensäure als auch gegen die menschlichen Enzyme gewappnet ist.

Diese Erkenntnisse sollen jetzt die Forschung für neue Arzneimittel vorantreiben und helfen, eiweißbasierte Medikamente mit deutlich besserer Wirksamkeit zu entwickeln.