Wirkung von Botox entschlüsselt: Bald besser dosierte Medikamente auf dem Markt?

Von Nicole Freialdenhoven
21. November 2013

Das Gift Botulinum-Neurotoxin A ist heute wesentlich besser unter dem Namen Botox bekannt. Im kosmetischen Bereich wird Botox häufig verwendet, um die Muskulatur zu lähmen und so Falten zu glätten. Auch im medizinischen Bereich wird Botox eingesetzt, zum Beispiel, um schielenden Menschen ein normales Sehen zu ermöglichen oder um Migräne zu therapieren.

Forschern des Paul Scherrer Institutes in der Schweiz gelang es nun, die Wechselwirkungen zwischen dem Botulinum-Neurotoxin-A-Molekül und dem Proteinrezeptor Synaptic Vesicle Protein 2 der Nervenzelle genauer zu erforschen. Durch ein besseres Verständnis der genauen Wirkung des Botox auf die menschlichen Nervenzellen können Medikamente mit diesem Wirkstoff in Zukunft noch mehr verfeinert werden.

Zukünftig weniger Überdosierungen

Derzeit besteht bei Botox noch immer die Gefahr einer Überdosis mit schädlichen Nebenwirkungen. Die Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, schwächere Medikamente zu entwickeln, die genauso effektiv sein werden, aber weniger Gefahr einer Überdosis mit sich bringen. Botulinum-Neurotoxin A wird von einem Bakterium namens Clostridium botulinum erzeugt und verhindert durch das Lähmen der Nervenzellen die Weiterleitung von Signalen im Körper.