Neue Spritzen sollen Mehrfach-Injektionen unmöglich machen
Risiko der Ansteckung durch Mehrfach-Injektionen soll durch "smart syringes" umgegangen werden
Das gemeinsame Nutzen von Spritzen kann lebensgefährlich werden, wenn ein Nutzer an Krankheiten wie HIV oder Hepatitis leidet. Es besteht dann die Möglichkeit, dass jeder weitere Benutzer der infizierten Nadel sich ebenfalls ansteckt.
Problem der Mehrfach-Injektion
Dieses Risiko der Ansteckung durch Mehrfach-Injektionen besteht vor allen Dingen bei Drogenabhängigen, jedoch nicht nur bei dieser Risikogruppe. Die Erfahrung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt, dass leider auch Ärzte nicht immer die vorgeschriebene Vorsicht walten lassen.
Aus der Motivation heraus, Kosten zu minimieren, setzen manche Mediziner eine Spritze bei mehr als einen Patienten ein. Dieses Vorgehen ist vor allen Dingen in Ländern der dritten Welt verbreitet und trägt so zur Ausbreitung von HIV und weiteren Krankheiten bei.
Weltweites Phänomen
Doch auch in anderen Regionen der Welt kommt es zu solchen Zwischenfällen. Die WHO berichtet in diesem Zusammenhang von einem Arzt aus den USA, der 2007 eine Spritze für mehrere Patienten nutzte, um damit eine örtliche Betäubung zu setzen. Daraufhin kam es zu einem Ausbruch von Hepatitis C.
Drei andere Ansteckungsfälle aufgrund von Mehrfach-Injektionen stammen aus Kambodscha, Kirgisistan und Indien.
Neue Spritzegeneration der "smart syringes"
Da es unmöglich ist, alle Ärzte pausenlos zu kontrollieren, will die WHO eine neue Generation von Spritzen auf dem Markt bringen. Diese sollen so gebaut sein, dass sie nur einmal verwendet werden können. Mehrfach-Injektionen werden dadurch unmöglich.
Das hält nicht nur gewissenlose Anwender davon ab, die Spritze mehrfach einzusetzen, sondern verhindert auch Unfälle aufgrund von Nachlässigkeiten. Die neuen, sogenannten "smart syringes" (kluge Spritzen) sollen bis 2020 die bisherigen Modelle ersetzen.
Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/61915/WHO-Kluge-Spritzen-sollen-mehrfache-Injektionen-verhindern Abgerufen am 25. Februar 2015