Neue Theorie könnte Rätselraten um Entstehung der Rocky Mountains beenden
Entstanden die Rocky Mountains durch einen Sog?
Eine der Hauptattraktionen der USA, die Rocky Mountains, geben den Wissenschaftler seit Generationen Rätsel auf. Denn noch ist ungeklärt, wie ein Gebirge in einem Bereich entstanden ist, fast tausend Kilometer entfernt von der nächsten tektonischen Platte. Ein ähnliches Phänomen gibt es weltweit nur beim Himalaya.
Zweierlei Theorien
US-Wissenschaftler haben nun in der Februar-Ausgabe des Journals "Geosphere" einen neuen Erklärungsansatz gefunden. Demnach war der starre Teil der Erdoberfläche unter Wyoming besonders dick und zusammen mit dem flüssigen Mantel darunter ergab sich ein riesiger Sog. Dieser zog Wyoming und Colorado nach unten und formte ein Becken. Durch das wiederum verstärkten sich gebirgsbildende Kräfte und es entwickelten sich die Rocky Mountains.
Einer der Autoren des Artikels, Craig Jones von der University of Colorado in Boulder, verglich dies mit dem "paradoxen Gedanken von Bergen, die sich aus einem Loch erheben." Somit ließen sich auch andere rätselhafte Gebirgsformationen erklären, glaubt er.
Bis dato ging die Wissenschaft davon aus, dass sich die ozeanische Platte unter die Erhebung Nordamerikas bewegte und sich am Sockel des Kontinents entlang der Strecke vom Ozean bis nach Colorado rieb. Dies habe dann Landmasse zu Bergen aufgetürmt, vergleichbar mit einem Teppich unter den Füßen. Nach dieser Hypothese hätte jedoch Material abgetragen werden müssen, dass sich immer noch unter Kalifornien und Arizona befindet.