Neue Therapie gegen Multiple Sklerose: Erste vielversprechende Ansätze entdeckt

Von Nicole Freialdenhoven
25. November 2013

Für die Behandlung von Multiple Sklerose wird es in den kommenden Jahren möglicherweise neue Therapien geben. Forscher der Universität Bonn haben entschlüsselt, wie Nervenzellen über elektrische Signale mit anderen Zellen kommunizieren und die Reparatur geschädigter Zellen einleiten können. Die Übertragung der Signale erfolgt über Fortsätze der Zellen, die von einer Schicht aus Protein und Fett - dem sogenannten Myelin - umhüllt sind um sie vor Kurzschlüssen zu schützen.

Bei Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, ist diese schützende Myelin-Schicht nicht mehr intakt, so dass es in der Folge zur Schädigung von Nervenzellen kommt, die unter anderem Lähmungserscheinungen nach sich ziehen. Die Forscher wollen nun versuchen, die Produktion eines körpereigenen Isolierbandes, den Oligodendrocyten anzukurbeln, damit diese die Myelin-Schicht reparieren.

Oligodendrocyten sind die Gehirnzellen, die schon beim Embryo im Mutterleib die Fortsätze der Nervenzellen schützend umwickeln. Ein bereits existierendes Asthma-Mittel mit Namen Pranlukast kann möglicherweise helfen, den Rezeptor, der die Reifung dieser Zellen blockiert, auszuschalten. Allerdings kann dieses Medikament die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden und daher nicht für die Behandlung von MS eingesetzt werden, so dass vergleichbare Alternativen entwickelt werden müssen.