Neue Therapiemöglichkeiten für Herzprobleme dank Stammzellen: Gewebe einfach ersetzen

Es konnten 40 Millionen hPS-Zellen auf einmal gezüchtet werden - Hilfe für Herzpatienten

Von Nicole Freialdenhoven
18. Dezember 2014

Geschädigtes Herzmuskelgewebe kann in Zukunft möglicherweise ganz einfach durch neues Gewebe ersetzt werden, das mit Hilfe von Stammzellen gezüchtet wurde. Forschern der Medizinischen Hochschule Hannover gelang es im Labor, große Mengen der sogenannten menschlichen pluripotenten Stammzellen (hPS-Zellen) zu züchten und diese in Herzzellen umzuwandeln.

Bisher war die gezüchtete Menge an Zellen zu klein

Bislang scheiterten ähnliche Pläne daran, dass es nicht möglich war, Stammzellen in ausreichender Zahl herzustellen, doch die Forscher entwickelten ein neues Verfahren, wonach die Zellen in einer Nährlösung schwimmen und nicht mehr an der Oberfläche einer Kulturschale wachsen. So konnten 40 Millionen Herzmuskelzellen auf einmal hergestellt werden.

Reaktion auf Medikamente muss noch getestet werden

Ehe die im Labor gezüchteten Zellen jedoch am Menschen ausprobiert werden können, müssen zunächst die Sicherheitsaspekte überprüft werden. Außerdem müssen sich die Zellen erst gegen Nebenwirkungen bestimmter Medikamente bewähren.

Sollten die Experimente erfolgreich verlaufen, könnten in Zukunft ausreichende Mengen an hPS-Zellen produziert werden um das geschädigte Gewebe, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, komplett zu ersetzen. Dafür sind pro Patient rund ein bis zwei Milliarden Zellen erforderlich.