Neuer PET-Scan zeigt HIV-Viren im Körper an

Ein radioaktiv markierter Antikörper wird dabei mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt

Von Cornelia Scherpe
16. März 2015

Die Abkürzung PET steht für "Positronen-Emissions-Tomographie". Damit wird ein Verfahren beschrieben, das es möglich macht, im Körper eines Menschen verschiedene Strukturen sichtbar zu machen. Dies gelingt durch eine Markierung, die durch die Injektion bestimmter Stoffe hervorgerufen wird. Beispielsweise spritzen Ärzte einem Patienten eine Glukose-Variante, um Tumorzellen sichtbar zu machen.

PET-Scan kann sehen, wo besonders viel Glukose verbraucht wird

Da Krebszellen viel Glukose für ihren Stoffwechsel verbrauchen, kann der PET-Scan sehen, wo besonders viel von der injizierten Glukose-Variante verbraucht wird. Dieses Prinzip haben sich Forscher nun auch im Kampf gegen HIV zunutze gemacht.

Sie haben den PET-Scan so angepasst, dass die Viren im Körper sichtbar werden. So kann künftig nicht nur der Nachweis einer HIV-Infektion erfolgen, sondern auch der Erfolg einer Therapie.

Wissenschaftler setzen auf radioaktiv markierten Antikörper

Für ihren PET-Scan setzten die Wissenschaftler auf einen Antikörper. Dieser ist radioaktiv markiert und kann daher mittels Scan bei seiner Reise durch den Körper verfolgt werden.

Trifft der Antikörper auf HI-Viren, passt er nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip zum Virus und heftet sich an dessen Oberfläche. Auf diese Weise kann der Arzt im PET-Scan sehen, wo der Antikörper sich "ansiedelt". Dort befinden sich dann auch die HI-Viren.

HI-Viren sammeln sich auch in den Nasennebenhöhlen und im Lungengewebe an

Erste praktische Erfahrungen haben die Forscher im Versuch mit Rhesus-Affen gesammelt. Dabei stellte sich der Marker als wirksam heraus. Den Forschern gelang dabei sogar eine neue Erkenntnis in Bezug auf HIV.

Bisher ging man davon aus, dass die Viren vor allen Dingen in den Lymphknoten und im Darm siedeln. Der PET-Scan zeigte, dass sich viele HI-Viren auch in der Nasennebenhöhlen ansiedeln.

Ferner fand man sie im Lungengewebe und bei männlichen Affen in den Nebenhoden und im Samenleiter. Dies wäre eine Erklärung dafür, warum gerade Sperma von HIV-Positiven so gefährlich ist.