Neuer Versuch: Forscher wollen eine Gen-Therapie für HIV-Patienten

Von Cornelia Scherpe
29. November 2013

Menschen, die sich mit dem HI-Virus angesteckt haben, können bisher von diesem Virus nicht geheilt werden. Inzwischen gibt es allerdings Medikamente, die die Virenlast im Blut minimieren, sodass die Betroffenen weniger stark unter der Erkrankung leiden und auch der Ausbruch von Aids in die Zukunft verschoben wird. Trotz all dieser Folge sind Forscher auf der ganzen Welt noch immer bemüht, dem HI-Virus noch mehr zu Leibe zu rücken. Man träumt von einer kompletten Heilung und wenige spektakuläre Fälle gibt es bereits.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse

Vor einiger Zeit stand auch der Gedanke einer Gen-Therapie bei HIV-Infizierten im Raum, doch man verwarf die Idee wieder, da die Zeit noch nicht reif war. Nun gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse, die das Thema wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stellen.

Spezieller Fall führt zur Rückkehr der Gentherapie

Als "Berliner Patient" bekannt wurde ein US-Amerikaner, der 1995 in Berlin lebte und gegen HIV therapiert worden war. Er erhielt eine antivirale Therapie und erkrankte 2006 auch noch an Leukämie. Zunächst konnten Onkologen den Blutkrebs behandeln, doch dann kam ein Rückfall. Man entschied sich nun für eine Stammzellentherapie und stieß bei der Suche nach Spendern zufällig auf ein Gen, das Menschen gegen HIV immun machen könnte. Daher arbeitet man nun wieder an der Idee der Gen-Therapie zur Heilung von HIV.

Studien testen Potential der neuen Gen-Therapie

Das Gen nannte man CCR5-Gen und laut ersten Schätzungen könnten bis zu 15 Prozent der Menschen allein in Mitteleuropa diesen Schutz vor HIV in sich tragen. Dies würde auch erklären, warum es immer wieder Berichte von Personen gibt, die trotz Kontakt zu HI-Viren nicht selbst erkranken. Seit zwei Jahren laufen nun erste kleine Studien, die das Potential der Gen-Therapie testen sollen.