Neues Blut Management Programm an Unikliniken soll Zahl der Bluttransfusionen senken

Von Nicole Freialdenhoven
9. Januar 2014

Um den Blutverlust während einer Operation auszugleichen, erhalten Patienten im Laufe des Eingriffs mehrere Bluttransfusionen. Mittlerweile übersteigt der Bedarf an Blutkonserven jedoch bei weitem das Angebot. Dazu kommt die Beobachtung, dass Bluttransfusionen bei den Patienten zu einem höheren Sterberisiko führen und zu häufigeren Folgekrankheiten. Ein neues Blut-Management-Programm soll nun in mehreren deutschen Unikliniken zu einem sparsameren Umgang mit kostbarem Spenderblut führen.

So sollen Patienten bereits mehrere Wochen vor dem Eingriff auf Blutarmut untersucht werden, um notfalls mit zusätzlichen Eisengaben die Produktion roter Blutkörperchen anzuregen. Chirurgen sollen verstärkt darauf achten, dass die Blutverluste bei der Operation möglichst gering gehalten werden. Außerdem soll das verlorene Blut zukünftig gesammelt und gefiltert werden, um es dem Patienten zurück zu geben.

Start mit vier Unikliniken

Ein bürokratisches Monster schafft die neue Vorschrift, jede Blutkonserve schriftlich begründen zu müssen. Dennoch halten die Mediziner diese Regelung für notwendig um den leichtfertigen Umgang mit kostbaren Blutkonserven einzuschränken. Das Blut-Management-Programm mit insgesamt 20 verschiedenen Einzelmaßnahmen soll zunächst an den vier Unikliniken Münster, Frankfurt/Main, Bonn und Schleswig-Holstein getestet und bei Erfolg auch auf andere Krankenhäuser ausgeweitet werden.