Nikotinpflaster plus Tabletten für Raucher: Kombi-Therapie im Kampf gegen die Sucht wirksam

Von Cornelia Scherpe
11. Juli 2014

Viele Raucher nutzen Nikotinpflaster, um sich leichter von der Sucht lösen zu können. Andere setzen auf Tabletten mit dem Wirkstoff "Vareniclin".

Aus Sicht der Ärzte galt es bisher als sinnlos, beide Ansätze in einer Therapie zu kombinieren. Sowohl die Pflaster als auch die Tabletten haben den gleichen Wirkmechanismus und daher liegt der Gedanke nahe, dass sie sich nicht sinnvoll ergänzen.

Es reicht demnach, sich für einen der beiden Wege zu entscheiden, wobei man Vareniclin die stärkere Kraft zuschreibt und daher eher empfiehlt. Doch eine aktuelle Studie zeigt, dass auch zwei Schritte, die die gleiche Wirkungsweise besitzen, in Kombination etwas bringen.

Wie funktionieren die Mittel zur Raucherentwöhnung?

Beide Therapien nutzen im Körper den Nikotinrezeptor "alpha4beta2". An dieser Stelle dockt sich normalerweise das Gift an und bei fehlender Zufuhr kommt es zu Entzugserscheinungen. Diese Symptome mildern Tabletten und Pflaster durch die Bindung ihrerseits wieder ab, wobei der Wirkstoff Vareniclin stärker bindet.

Doch auch er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in der Lage, alle freien Andockstellen zu besetzen. Dies sieht man daran, dass Raucher unter der Einnahme eben doch Entzugssymptome haben. An dieser Stelle können die Nikotinpflaster als sinnvolle Ergänzung in Erscheinung treten.

Kombi-Therapie als voller Erfolg

Setzt man jetzt auf eine Kombi-Therapie, kann man den Erfolg der Rauchentwöhnung steigern. Dies zeigt auch eine Studie mit 435 Menschen. Zwei Wochen trugen sie jeden Tag für circa 16 Stunden ein Nikotinpflaster. Doch nur bei circa der Hälfte der Probanden handelte es sich um ein echtes Nikotinpflaster; der Rest trug ein Placebo.

Nach der ersten Woche nahmen alle Teilnehmer zusätzlich Vareniclin ein. Zwölf Wochen später waren 55,4 Prozent der Raucher von ihrer Sucht befreit, wenn sie die Kombi-Therapie erhalten hatten. In der Gruppe ohne zusätzliches Nikotinpflaster waren es nur 40,9 Prozent. Der Unterschied von 14,5 Prozent gilt als bedeutend und spricht für die Kombi-Therapie im Kampf gegen die Sucht.