Papst hält Smalltalk mit Astronauten im Weltall

Papst Benedikt XVI unterhielt sich mit Astronauten der ISS über Schwerelosigkeit und die Umwelt

Von Ingo Krüger
23. Mai 2011

Der Papst spricht zum Himmel. Was sich auf den ersten Blick nicht außergewöhnlich anhört, war für alle Beteiligten dennoch ein besonderes Erlebnis. Benedikt XVI. (84) sprach am Sonnabend 20 Minuten lang mit der Besatzung der Weltraumstation ISS. In Bild und Ton war das geistliche Oberhaupt aller Katholiken mit den zwölf Astronauten an Bord der ISS verbunden.

Vergangenen Mittwoch hatte die US-Raumfähre "Endeavour" an der ISS angedockt. Sie hatte auf ihrer letzten Mission sechs Astronauten zur Raumstation gebracht. Mit dem Flug der "Endeavour" endet das US-Space-Shuttle-Programm, das die NASA seit 1981 betrieben hat.

Unterhaltungscharakter neben ernsten Themen

Der deutsche Pontifex zeigte sich interessiert und beeindruckt von dem Kontakt mit den Raumfahrern. Er plauderte zum größten Teil auf Englisch mit der Crew. Seine Fragen galten den Umweltveränderungen und der Zukunft der Erde.

Doch zu Beginn des Gesprächs erkundigte er sich nach dem Gesundheitszustand der Politikerin Gabrielle Giffords, der Ehefrau des Kommandanten der "Endeavour", Mark Kelly. Giffords hatte zu Beginn des Jahres ein Attentat in Tucson nur knapp überlebt.

Doch neben diesem ernsten Thema verlief das Gespräch in entspannter und lockerer Atmosphäre. So zeigte der Italiener Roberto Vittori dem Papst, wie Schwerelosigkeit funktioniert. Vittori ließ eine Silbermedaille zu einem Astronautenkollegen schweben. Diese Medaille war eine Geschenk Benedikts.