Patienten klagen häufiger über ärztliche Behandlungsfehler

Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Kassen und Ärztekammern arbeiten auf Hochtouren

Von Alexander Kirschbaum
4. Februar 2013

Immer mehr Patienten nutzen die Schlichtungsstellen der Krankenkassen, um vermeintliche Fehler während einer ärztlichen Behandlung aufklären zu lassen. Die Techniker Krankenkasse verzeichnete 2012 im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg der Patientenbeschwerden um 13 Prozent.

Öffentliche Wahrnehmung durch Patientenrechtegesetz

Nach Angaben der Kasse ist dies auch auf das Patientenrechtegesetz zurückzuführen, dass die Mündigkeit von Patienten in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt hat. Die Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Kassen und Ärztekammern kommen mit dem Bearbeiten der Akten kaum noch hinterher.

Die meisten Gutachten des MDS (Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V.) im Jahr 2011 gingen auf Beschwerden im Zusammenhang mit Krankenhausaufenthalten zurück. Dies waren zwei Drittel der rund 12.700 Gutachten. Ein Drittel der Gutachten beschäftigte sich mit selbstständig praktizierenden Ärzten und denjenigen, die in ambulanten Einrichtungen arbeiten. 30 Prozent aller Beschwerden sahen die Gutachter als gerechtfertigt an.

Ambulante und stationäre Behandlungsfehler

Im stationären Bereich zogen Unfallchirurgen und Orthopäden am häufigsten den Unmut ihrer Patienten auf sich. Wegen ambulanter Behandlungsfehler sahen sich Zahnmediziner am häufigsten Beschwerden ausgesetzt.