Placebos helfen auch bei wissentlicher Einnahme

Von Petra Schlagenhauf
15. Januar 2014

Dass Medikamente ohne Wirkstoff die gleiche Wirkung erzielen wie "echte" Tabletten, ist bekannt. Eine wissenschaftliche Studie der Harvard-Universität brachte nun jedoch neue Erkenntnisse hervor. Denn auch bei wissentlicher Einnahme wirken die Placebos und steigern das Wohlbefinden der Patienten.

Placebos verbesserten Gesundheitszustand

Im Rahmen der Studie verabreichten die Wissenschaftler den 66 Probanden bei Migräneanfällen entweder Rizatriptan, Placebos oder gar keine Medikamente. Wie erwartet trat die gewünschte Wirkung bei Patienten, die mit einem Placebo behandelt wurden, ebenso ein, wie bei den Teilnehmern die das Rizatriptan erhielten. Aber auch bei den Teilnehmern, die das Placebo bewusst geschluckt hatten, konnte eine Verbesserung des Gesundheitszustandes festgestellt werden.

Allein schon Tabletteneinnahme zeigt Wirkung

Die Wissenschaftler führen dieses Phänomen auf die Handlung der Tabletteneinnahme an sich zurück. Schon allein durch das Schlucken einer Tablette verbessert sich das Wohlbefinden, obwohl diese gar keine gesundheitsfördernden Wirkstoffe enthalten. Vor allem bei psychischen oder chronischen Erkrankungen könnte daher die offene Gabe von wirkstofffreien Placebos durchaus hilfreich sein.