Posttraumatische Belastungsstörung lässt den Menschen schneller altern

Studien beweisen den Einfluss psychischer Störungen auf den biologischen Alterungsprozess

Von Cornelia Scherpe
15. Mai 2015

Von einigen seelischen Erkrankungen ist bereits bekannt, dass nicht zur die Psyche leidet, sondern es auch direkte Auswirkungen auf den Körper gibt. Einige Studien haben dabei gezeigt, dass Krankheiten wie Schizophrenie oder eine bipolare Störung den Alterungsprozess des Körpers beschleunigen.

Die vorzeitige Alterung galt dabei allerdings nur für psychische Leiden, die eine gewisse genetische Veranlagung besitzen. Daher konnte man durchaus sagen, dass die Gene nicht nur die seelischen Symptome entstehen lassen, sondern auf den Körper wirken.

Ausnahmesituationen für die Psyche

Anders ist dies bei der posttraumatischen Belastungsstörung, die nicht angeboren ist. Hierbei erlebt ein Mensch eine derart schlimme Ausnahmesituation, dass die Psyche auf Dauer beschädigt wird.

führen häufig zu dieser Störung. Die Gene jedoch sind in diesem Fall nicht maßgeblich beteiligt und dennoch wirkt sich die seelische Störung auf die körperliche Alterung aus. Zu diesem neuen Schluss kommt eine aktuelle Studie. In ihr sind 64 ältere Untersuchungen neu ausgewertet worden.

Einfluss verschiedener Parameter auf das Altern

Die einzelnen Studien nutzten teils verschiedene Parameter, um die Alterung eines Patienten festzuhalten. Das liegt daran, dass es bisher keine einheitlichen Parameter gibt. Man besah sich in vielen Studien jedoch die Telomere, da diese in der Biologie als Altersmarker bekannt sind.

Telomere hängen am Ende der Chromosomen und werden mit den Jahren immer kürzer. Je öfter eine DNS-Information abgerufen wird, desto kleiner sind die "Anhängsel". Daher kann man anhand ihrer Länge recht zuverlässig das biologische Altern eines Menschen messen.

Alle Studien, die auf diesen Parameter geachtet hatten, kamen zu dem Schluss, dass sich die Telomere bei Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung schneller verkürzen. Zudem zeigte die Meta-Studie, dass betroffene Menschen deutlich häufiger an Krankheiten wie Diabetes oder Demenz erkranken.