Psychisch kranke Krebspatienten haben erhöhte Sterblichkeitsrate
Krebserkrankungen werden bei psychisch labilen Patienten später entdeckt und ungleich behandelt
Für psychisch kranke Menschen ist das Risiko an Krebs zu sterben deutlich höher als bei seelisch gesunden Menschen. Gründe dafür liegen in der schlechteren medizinischen Versorgung, die psychisch labilen Menschen zuteil wird. Dies hat eine australische Studie ergeben, bei der die Daten von Australiern mit einer psychischen Erkrankung mit denen der Allgemeinbevölkerung zwischen 1988 und 2007 verglichen wurden.
Krebs als Todesursache
Zum einen wurden Krebserkrankungen bei psychisch labilen Patienten später entdeckt, bei sieben Prozent von ihnen hatten sich schon Metastasen gebildet. In der Normalbevölkerung waren es nur zu sechs Prozent. Zum anderen war die Sterblichkeitsrate bei psychisch kranken Krebspatienten deutlich erhöht. Im Studienzeitraum starben 51 Prozent von ihnen, das sind bei Männern 52 Prozent mehr als in der Allgemeinbevölkerung, bei Frauen 29 Prozent.
Ungleichbehandlung psychisch Kranker
War Krebs die Todesursache, dann lag die Sterberate bei seelisch Kranken immer noch 20 Prozent höher. Auch nach dem Erkennen der Krebserkrankung blieb eine Ungleichbehandlung bestehen. Psychiatrische Patienten wurden seltener operiert und erhielten weniger Chemotherapiesitzungen sowie Bestrahlungen bei Darm- und Blutkrebs.
Passend zum Thema
- Psychischen Störungen - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Wenn Krebs zur psychischen Belastung wird
- Psychotherapie kann Krebskranken wesentlich helfen
- Psyche hat keinen Einfluss auf die Entstehung von Krebs
- Die Psyche und deren Einfluss auf eine Krebserkrankung
- Zahl der psychisch Kranken steigt: Höchststand bei Krankmeldungen erreicht