Psychologe, Sozialarbeiter, Motivationscoach: Ansprüche an die Lehrer wachsen weiter

Von Nicole Freialdenhoven
23. April 2014

Lehrer haben es in Deutschland nicht leicht, da jeder einige Jahre in der Schule verbracht hat und sich mit Lehrern auseinandersetzen musste, fühlen sich viele dazu berechtigt, sich zu ihrem Wirken zu äußern, was anderen Berufstätigen erspart bleibt. Unumstritten ist jedoch, dass sich das Berufsbild des Lehrers in den letzten Jahren geändert hat - und dass sich viele ältere Lehrer damit schwer tun.

Berufsbild des Lehrers hat sich verändert

Der Philologenverband schützt seine Mitglieder mit dem Hinweis auf die hohe Arbeitsbelastung - schon jetzt arbeiten viele Lehrer am Limit oder sogar darüber hinaus - da bleibt keine Zeit mehr für Hausbesuche oder Eltern-Lehrer-Stammtische, wie sie das neue Sachbuch "Deutschland, deine Lehrer" von Christine Eichel fordert. Auch weisen Experten darauf hin, dass sich zu den Stammtischen wahrscheinlich ohnehin nur die Eltern einfinden würden, die sich ohnehin schon sehr stark um die Bildung ihrer Kinder kümmern - und nicht die, die eigentlich erreicht werden müssten.

Auf der anderen Seite müssten Lehrer aber auch zum Beispiel per E-Mail erreichbar sein und mehr Teamgeist zeigen - auch im Austausch miteinander. Abgelehnt wird von den Experten jedoch die Forderung der Autorin, dass die Lehrer auch als Psychologen, Coaches und Sozialarbeiter fungieren sollten - es könne nicht angehen, dass sämtliche Wünsche der Eltern auf die ohnehin schon überforderten Lehrer abgewälzt werde. Hier seien sie selbst gefragt.