Rangeomorpha - ältestes Tier der Welt verfügte über raffinierte Strategie zur Fortpflanzung

Fossilien geben Aufschluss über ungewöhnliche Strategien zur Reproduktion eines farnähnlichen Urtieres

Von Dörte Rösler
7. August 2015

Rangeomorpha gehören zu den ältesten Tieren der Erde. Schon vor 565 Millionen Jahren besaßen die mysteriösen Organismen zwei raffinierte Strategien zur Fortpflanzung: Sie produzierten schwimmfähige "Kinder", die mit der Strömung neue Gebiete erobern konnten. Dort angesiedelt, bildeten sie schnell Ableger, um den Standort für ihre Gattung zu sichern.

Weder Organe noch Extremitäten

Welchen Status Rangeomorpha innerhalb des sogenannten Ediacarium vor 653 bis 541 Millionen Jahren einnahm, ist in der Forschung umstritten. Aus fossilen Funden weiß man, dass die Organismen wie Farne aussahen und bis zu einem Meter lang wurden.

Sie besaßen weder Organe noch Extremitäten, mit denen sie sich hätten bewegen können. Vor 540 Millionen Jahren verschwand die Lebensform plötzlich von der Erde.

Doppelstrategie zur Vermehrung

Eine neue Studie zeigt nun, dass Rangeomorpha Fractofusus für seine Vermehrung offenbar eine hochentwickelte Doppelstrategie nutzte. Aus der Position und Größe der Fossilien haben Forscher ein charakteristisches Muster ermittelt.

Demnach produzierte das rätselhafte Urwesen durch asexuelle oder sexuelle Vermehrung unabhängig existierende Stadien. Wenn diese überlebensfähig waren, entließ der Mutterorganismus sie in das Wasser.

Strategien zur Reproduktion in der Evolution

Wenn die Tochterorganismen an einem geeigneten Standort angeschwemmt wurden, breiteten sie sich dort rasch durch Ableger aus. Im Gestein ist dies an größeren Rangeomorpha erkennen, die von kleineren umgeben sind. Die Kleineren wiederum sind von noch winzigeren Organismen umringt.

Vor 560 Millionen Jahren war dieser Wechsel zwischen verschiedenen Fortpflanzungsstrategien ungewöhnlich. Die meisten existierenden Lebensformen verfügten über äußerst simple Strukturen und Strategien zur Reproduktion.