Reederei Aida Cruises will all ihre Kreuzfahrschiffe mit modernen Schadstofffiltern ausstatten

Von Frank Sprengel
9. September 2013

Wie Aida Cruises mitgeteilt haben soll, wolle die Reederei mit Sitz in Rostock nicht nur die zukünftigen Schiffe, mit deren Bau Mitsubishi bereits beauftragt sei, sondern auch die zehn Kreuzfahrschiffe, die schon im Einsatz seien, mit einer dreistufigen Filtergasanlage ausrüsten.

Besagte Anlage, die übrigens innerhalb der Carnival-Gruppe, zu der neben Aida beispielsweise auch Costa und Cunard Cruises gehören, entwickelt worden sei, solle die Abgase von 99 Prozent aller Schwefeloxide, 95 Prozent aller Stickoxide und 90 Prozent aller Rußpartikel befreien. Eine Besonderheit der Anlage sei zudem, dass sie zusätzlich zum Einsatz von Marinediesel auch für den Einsatz von Schweröl geeignet sei.

Hapag-Lloyd und TUI Cruises hingegen würden lediglich ihre Neubauten mit SCR-Katalysatoren für Stickoxide oder Abgas-Nachbehandlungssystemen ausrüsten. Die Neubauten von Aida wiederum würden zusätzlich zu den Abgasfiltersystemen auch mit Dual-Fuel-Motoren, die mit umweltfreundlichem Flüssiggas respektive Erdgas, das als der Treibstoff der Zukunft gelte, betreiben werden können, ausgerüstet werden.

Außerdem wolle Aida mithilfe eines mit flüssigem Gas betriebenen Blockheizkraftwerks, einer sogenannten LNG Hybrid Barge von Becker Marine Systems, für eine umweltverträgliche Energieversorgung während der Liegezeiten sorgen, zumal die Kreuzfahrtflotte gut zwei Fünftel ihrer gesamten Betriebsdauer in Häfen verbrächte.

Der NABU (Naturschutzbund) habe erfreut auf die Ankündigungen der Rostocker Reederei reagiert, da er ohnehin schon länger vor dem Risiko für die Natur und die Gesundheit, das von der Stickoxid-, Schwefeloxid- und Rußpartikelbelastung durch die Kreuzschifffahrt ausgehe, gewarnt habe. Ein finales Urteil wolle sich der Naturbund aber erst nach gewissenhafter Prüfung der neuen Filtertechnik erlauben.