Regelmäßiger Aspirin-Konsum beschädigt das Auge

Forscher haben herausgefunden, dass Aspirin zu einem Verlust der Makula führen kann

Von Cornelia Scherpe
28. Januar 2013

Die Augen eines Menschen können nur dann richtig funktionieren, wenn die Netzhäute intakt sind. Nach Unfällen und Krankheiten, aber auch mit zunehmenden Alter, kommt es zu Netzhauterkrankungen, die das Augenlicht durchaus gefährden können. Nun haben Forscher herausgefunden, dass Menschen, die regelmäßig Aspirin zu sich nehmen, zu einer echten Risikogruppe werden.

Auswirkungen auf die Netzhaut

Offenbar ist die jahrelange Einnahme von Aspirin schlecht für die Netzhaut. Zu diesem Ergebnis kam man zumindest, nachdem man 2.400 Senioren in einer Studie betreut hatte. Das Projekt ging über 15 Jahre und dokumentierte den gesundheitlichen Werdegang der Probanden.

260 dieser Männer und Frauen nahmen dabei mindestens einmal in jeder Woche gegen Schmerzen eine Aspirintablette und dies über die gesamten 15 Jahre hinweg. Am Ende der Untersuchung hatten 9,3 Prozent dieser Teilgruppe AMD bekommen. Bei den übrigen Teilnehmern kam man gerade einmal auf 3,7 Prozent.

Beeinträchtigung der Lebensqualität

AMD steht für "altersbedingte Makuladegeneration". Die Makula lässt sich in jeder Netzhaut finden und macht jenen Punkt aus, an dem man am schärfsten sehen kann. Entsprechend ist der Verlust dieses Blickbereiches durch die Degeneration besonders schwerwiegend und kann das Leben stark beeinträchtigen.

Insgesamt werden 50.000 dieser Diagnosen allein in Deutschland jedes Jahr neu gestellt. Der Studie zufolge sind darunter offenbar sehr viele Menschen, die über einen langen Zeitraum Aspirin genommen haben.

Nutzen überwiegt Gefahr

Dennoch sind die Mediziner dafür, dass bei drohenden Herzinfarkten weiterhin auf die Einnahme von ASS (dieses enthält Aspirin) gesetzt werden sollte. Die Gefahr überwiegt den hohen Nutzen, den diese Patienten dank des Wirkstoffes haben, definitiv nicht.