Rohmilch für Kinder: Risiko auf Allergien und Asthma sinkt

Eine aktuelle Studie zur Debatte unterstreicht den Standpunkt der Rohmilch-Befürworter

Von Cornelia Scherpe
27. Januar 2016

Es ist umstritten, ob Kinder die verarbeitete Milch aus dem Supermarkt trinken sollen, oder ob unbehandelte Milch direkt vom Bauernhof nicht doch gesünder ist.

Rohmilch - Ein Für und Wider

Wer sich gegen Rohmilch ausspricht, führt oft das Argument ins Feld, dass die unbehandelte Kuhmilch voller Erreger ist. Beim Trinken gehen diese in den Körper über und können gerade Kinder, bei denen sich das Immunsystem erst noch entwickelt, krank machen.

Gegenstimmen sehen in den Mikroorganismen der Rohmilch gerade ihren Vorteil. Die Bakterienkulturen bereichern den Darmtrakt, fordern und fördern damit das Immunsystem und stärken den kindlichen Organismus im Endeffekt. Eine aktuelle Studie zum Thema unterstreicht den Standpunkt der Rohmilch-Befürworter.

Milch im Vergleich

In der Untersuchung bat man 1.000 Familien, die Ernährung eines Neugeborenen für fünf Jahre zu dokumentieren. Die Eltern schrieben daher auch auf, ob ihre Kleinkinder Rohmilch oder behandelte Milch erhielten. Dann verglich man die gesundheitliche Entwicklung der Kinder und legte das Hauptaugenmerk auf Allergien und Asthma.

Da es sich hierbei um Fehlfunktionen im Immunsystem handelt, ist ein Einfluss der Milchwahl durchaus wahrscheinlich. Die Forscher behielten recht und Asthma und Allergien waren in der Rohmilch-Gruppe deutlich seltener.

Vorteile der Rohmilch

Wichtig seien laut der Wissenschaftler nicht nur die Mikroorganismen der Milch direkt vom Bauernhof, sondern auch die enthaltenden Omega-3-Fettsäuren. Diese sind in Rohmilch reichlich vertreten, werden aber bei homogenisierter Milch durch den Erhitzungsprozess teilweise zerstört.

Sinnvoll wäre es daher, Methoden der Milchverarbeitung zu entwickeln, die trotz industrieller Verarbeitung schonender sind und damit ihre wertvollen Inhaltsstoffe behalten.