Russland und Asien planen Linienverkehr in der Arktis - Eismeerroute für Schiffe zunehmend attraktiv

Von Dörte Rösler
14. Juli 2014

Im Sommer öffnet sich der arktische Ozean für die Schifffahrt. Mit dem Klimawandel schmilzt das Eis immer weiter ab - und weckt Interesse an kommerziellem Linienverkehr auf der Eismeerroute. Japan und China planen bereits, Erdgas aus Russland per Tanker durch die Arktis zu holen.

Neue Möglichkeiten

Vor wenigen Jahren war regulärer Transitverkehr durch den arktischen Ozean noch undenkbar. Lediglich wenige Kreuzfahrtschiffe und Versorgungsschiffe liegen die Gemeinden in der Region an. Das Abschmelzen des Eises verändert jedoch die Perspektiven: Rohstoffe werden leichter zugänglich, und das Eismeer könnte zur neuen Superautobahn für Schiffe werden. Im Vergleich zur Fahrt durch den Suez-Kanal wäre der Seeweg von Europa nach Asien 40 Prozent kürzer.

Um das ehrgeizige Projekt zu bewältigen, hat sich die japanische Mitsui-Reederei mit China Shipping Development zusammengetan. Gemeinsam wollen die Konzerne rund eine Milliarde Dollar aufbringen und drei Spezialtanker für Flüssigerdgas bauen. Damit der Durchgangsverkehr auch im Winter fließen kann, sollen die Schiffe mit eigenen Eisbrechern ausgestattet sein.