Forscher liefern Beweis für den maßgeblichen Beitrag der Antarktis am Anstieg des Meeresspiegels

Von Frank Sprengel
3. Juni 2014

Seit dem nahenden Ende der letzten Eiszeit ist der Meeresspiegel um viele Meter angestiegen. Maßgeblich verantwortlich sei dafür das Abschmelzen der Antarktis, wie ein internationales Wissenschaftsteam laut der Fachzeitung "Nature" jüngst anhand von Klimamodellen sowie Sedimentproben aus der Scotiasea, zwischen der Antarktischen Halbinsel und den Falklandinseln, nachgewiesen haben will.

Untersuchung des Gerölls im Alfred-Wegener-Institut

Besagtes Sediment stamme vom Geröll des antarktischen Festlandes, welches in kalbenden Eisbergen, gebunden vom südlichen Weddell-Meer, aus durch die Eisberg-Allee nordwärts in die Scotiasea gelangte und dort nach Abschmelzen des Eises zum Meeresgrund sank.

Dank der Analyse der bis zu 50 Meter langen Proben, die vom deutschen Forschungsschiff "Polarnstern" aus geborgen worden wären, wisse man dem Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven zufolge nun, dass es im Zeitraum von vor 19000 bis vor 9000 Jahren acht Phasen gegeben habe, in denen besonders viele und vor allem ungewöhnlich große Eisberge abbrachen. Den Zenit der Gletscherschmelze habe man auf die Zeit vor 14.600 Jahren datieren können.

Genau jenem Zeitpunkt, in dem der Meeresspiegel innerhalb von nur 500 Jahren um gut 16 Meter angestiegen sei. Ursache dafür sei nach Angabe eines Mitarbeiters der University of Hawaii in Manoa, dass es zu dieser Zeit einen außergewöhnlich starken Warmwasserzustrom zur Antarktis hin gegeben habe, der durch die Schmelze nochmals verstärkt worden wäre, wodurch es wiederum zu einer Art positiver Rückkopplung gekommen sei.