Schädliches Fleisch: Vegetarische Ernährung senkt Darmkrebsrisiko

Menschen, die rotes Fleisch durch frischen Fisch ersetzen, senken ihr Risiko für Darmkrebs

Von Nicole Freialdenhoven
11. März 2015

Die Zahl der Vegetarier in westlichen Industrienationen wächst und wächst: Immer mehr Menschen verzichten freiwillig auf Fleisch um die entsetzlichen Bedingungen der modernen Tierhaltung in Großbetrieben nicht zu fördern und weil sie eine fleischlose Ernährung für gesünder halten.

Zumindest beim Darmkrebs können sie mit dieser Einstellung Recht haben. Eine neue Studie der Loma Linda University in Kalifornien kam zu dem Ergebnis, dass eine rein vegetarische Ernährung das Darmkrebsrisiko um 22 Prozent senkte.

Frischer Fisch für die Gesundheit

Allerdings gab es eine Gruppe, die sogar noch gesünder lebte: Bei Menschen, die zwar auf Fleisch verzichteten, aber mindestens einmal im Monat frischen Fisch auf den Tisch brachten, lag das Risiko sogar um 43 Prozent niedriger.

Die Wissenschaftler hatten über 7,5 Jahre hinweg insgesamt 77.000 Erwachsene begleitet, von denen sich die Hälfte vegetarisch ernährte. Im Studienzeitraum erkrankten insgesamt 490 Menschen an einem Tumor am Mastdarm oder Dickdarm.

Gesündere Vegetarier?

Die Studie bestätigt damit frühere Thesen, wonach rotes und verarbeitetes Fleisch das Darmkrebsrisiko erhöht, während Ballaststoffe eine schützende Wirkung haben. Allerdings hatte eine europäische Studie erst kürzlich festgestellt, dass es keinen Zusammenhang zwischen vegetarischer Ernährung und dem Darmkrebsrisiko gebe. So bleibt die Frage offen, ob wirklich der Fleischverzicht gut für die Gesundheit ist, oder ob Vegetarier allgemein gesundheitsbewusster leben.