Schaffelle statt Bauernhof: So werden Großstadtkinder vor Asthma geschützt

Von Nicole Freialdenhoven
10. September 2014

Immer mehr Kinder leiden in Deutschland unter chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma. Ein Grund dafür ist das Leben in der Großstadt, wo das kindliche Immunsystem nicht lernt, sich mit den vielen Mikroorganismen auseinander zu setzen, die auf dem Land in der Luft schweben.

Ein Urlaub auf dem Bauernhof ist nur bedingt geeignet um die fehlende Landluft dauerhaft zu ersetzen. Forscher des Helmholtz Zentrums in München haben nun jedoch eine mögliche Alternative entdeckt: Schaffelle.

Die Studie

Im Rahmen einer Studie untersuchten die Forscher die Daten von 2441 Kindern, die im Jahr 1998 geboren worden waren. Rund die Hälfte der Kinder hatten als Säuglinge ein Schaffell als Unterlage zum Schlafen erhalten.

  1. Als Sechsjährige wiesen diese Kinder 79 Prozent weniger Asthmaerkrankungen auf als die Kinder, die ohne Schaffell geschlafen hatten.
  2. Als Zehnjährige waren es immerhin noch 41 Prozent.

Die Forscher vermuten, dass die Mikroorganismen in den Tierfellen eine ähnlich gesunde Wirkung haben wie die frische Landluft. Als nächstes wollen die Forscher nun herausfinden, welche Mikroorganismen konkret in den Schaffellen leben und wie sie das kindliche Immunsystem beeinflussen.