Schlafstörungen - was tun, wenn das Kind nicht zur Ruhe kommt?

Wir verraten, was bei Schlafstörungen von Kindern zu beachten ist und wie man sie vermeiden kann

Von Dörte Rösler
14. September 2015

Schlafprobleme bei Kindern sind weit verbreitet. Babys müssen erst lernen, sich selbst zu beruhigen und nachts durchzuschlafen. Ältere Kinder nehmen Sorgen oder Anspannungen vom Tag mit ins Bett.

Meist sind die Störungen nur vorübergehend - Eltern sollten also entspannt bleiben. Wenn der Nachwuchs nachhaltige Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen hat, helfen verschiedene Tipps.

Wie viel Schlaf braucht mein Kind?

Viele Eltern machen sich Sorgen, weil ihr Nachwuchs zu wenig schläft. Oftmals haben sie aber falsche Vorstellungen über den tatsächlichen Ruhebedarf von Babys und Kindern. Als Faustregel gilt: Neugeborene sollten 16 bis 18 Stunden täglich schlafen, ab dem 1. Geburtstag reichen 12 bis 15 Stunden aus. Die meisten Vierjährigen brauchen dann nur noch 12 Stunden Schlaf.

Je nach Kind und aktueller Entwicklungsphase kann der Bedarf jedoch schwanken. Grund zur Besorgnis besteht erst, wenn das Kind durch Schlafmangel gereizt und erschöpft ist.

Was den Schlaf stört

Auf Knopfdruck einschlafen? Das können auch Erwachsene nicht. Innere Spannungen verhindern, dass Körper und Gedanken zur Ruhe kommen. Auch

können Kinder wach halten. Wenn ein Kind plötzlich schlechter schläft und sich auch sonst auffällig verhält, sollten Eltern deshalb den Kinderarzt aufsuchen.

Rituale helfen

Studien belegen, dass Kleinkinder mit einem regelmäßigen Tagesablauf weniger Schlafprobleme haben. Wenn die Eltern zusätzlich feste Rituale vor dem Zubettgehen einführen, kommt das Kind leichter zur Ruhe. Das kann

  • das abendliche Vorlesen sein,
  • ein Gute-Nacht-Lied oder
  • gemeinsames Kuscheln im Bett.

Ältere Kinder wählen sich meist ein eigenes Ritual, etwa das Schreiben im Tagebuch oder Lesen. Spiele auf dem Smartphone oder Tablet sind weniger geeignet, um zur Ruhe zu finden.

Tipp: Wählen Sie kein allzu kompliziertes oder aufwendiges Ritual. Dann bleiben auch die Eltern entspannt, und bei Bedarf können Großeltern oder Babysitter leichter die Gewohnheit weiterführen. Wichtig ist allein, dass Ihr Kind Freude an dem Ritual hat und ein Gefühl von Beständigkeit bekommt.

Kein Streit am Abend

Zugegeben, die Abendstunden sind oft die einzige Gelegenheit, um familiäre Aufgaben und Probleme zu besprechen. Für Kinder können Stress und Sorgen jedoch den Schlaf vertreiben. Gerade Kleinere reagieren auf Streit mit Ängsten: wenn diese nicht bereits das Einschlafen verhindern, machen sie sich oft in Form von Alpträumen bemerkbar.

Liegen die Ursachen für Schlaflosigkeit tiefer, etwa in familiären Konflikten oder Leistungsdruck, müssen Eltern die emotionalen Belastungen vom Kind nehmen. Wer allein die körperlichen Symptome behandelt, hilft weder sich noch dem Kind.

Die Anspannung der Eltern überträgt sich auf die Kinder. Wenn Sie merken, dass Sie nicht mehr gelassen mit den Schlafschwierigkeiten umgehen können, sollten Sie sich deshalb Hilfe holen.