Schnittwunden sollte man nicht auswaschen!

Die richtige Versorgung von Schnittwunden

Von Karin Sebelin
18. März 2011

Man schneidet Gemüse und schon ist es passiert, ruckzuck hat man sich in den Finger geschnitten. Solche kleinen Schnittwunden passieren häufig. Meist verheilen sie auch problemlos. Voraussetzung ist, dass sie gleich ordnungsgemäß versorgt werden.

Weniger ist mehr

Eine frische Wunde, die noch blutet, ist mit einer keimfreien Auflage abzudecken. Gut geeignet hierfür sind Zellstoff-Mull-Kompressen. Kosmetik- oder Taschentücher sind aber ungeeignet. Blutet die Wunde dann nicht mehr, sollte sie immer noch abgedeckt werden, um sie zu schützen - am besten mit einem normalen Pflaster (Wundschnellverband).

Bei der Versorgung solch einer Schnittwunde sollte man von einem Abspülen mit Wasser absehen, rät der Experte des Deutschen Roten Kreuzes, André van den Berg. Durch solches Auswaschen einer Wunde können eventuell Keime und Bakterien in die Wunde gelangen und die Stelle infizieren. Ist die Wunde stark verunreinigt, ist der Gang zum Arzt unerlässlich. Bei einer tieferen und großen Wunde müsse man sogar ins Krankenhaus oder zu einem Chirurgen, meint der Experte.

Steckt ein Fremdkörper in der Wunde, sollte dieser darin belassen werden. Von einem Auftrag von Salben oder Desinfektionsmittel ist auch abzuraten, sagt der Experte. Man sollte lieber nachprüfen, wie lange die letzte Tetanusimpfung her ist und dann gleich den Impfschutz erneuern.