Schockdiagnose Krebs: Fruchtbarkeit kann immer häufiger erhalten bleiben

Für Frauen ist es immer häufiger möglich, auch nach einer Chemo- oder Strahlentherapie Kinder zu bekommen

Von Nicole Freialdenhoven
27. April 2015

Junge Frauen, die sich aufgrund einer Krebserkrankung einer Chemo- oder Strahlentherapie unterziehen müssen, hatten früher meist nicht nur den Schock der Erkrankung zu verdauen, sondern auch den Schock, ihren Kinderwunsch begraben zu müssen. Durch die Therapie wurden die Eierstöcke häufig so stark beschädigt, dass Schwangerschaften nicht mehr möglich waren. Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch stark geändert, berichten Experten, denn die moderne Medizin bietet heute vielfältige Optionen.

Entnahme eines Eierstocks oder Eizellentnahme

So können Gynäkologen der Frau beispielsweise einen Teil des Eierstocks entnehmen und diesen mit Hilfe der Kryokonservierung "einlagern", während sich die Frau der Behandlung unterzieht. Nach der Genesung vom Krebs wird der Eierstock wieder eingepflanzt und die Frau kann Kinder bekommen.

Dies ist vor allem für junge Frauen ideal, während bei älteren Frauen meist eher zur Entnahme und Konservierung einzelner Eizellen geraten wird. Diese werden dann später im Reagenzglas befruchtet und der vom Krebs geheilten Frau eingesetzt.

Künstliche Wechseljahre durch spezielle Medikamente

Eine weitere neue Option, die sich vor allem bei einer nur schwachen Chemotherapie eignet, ist die Behandlung mit speziellen Medikamenten: Diese versetzen die Eierstöcke mit einem künstlich erzeugten Hormonmangel in eine Art künstliche Wechseljahre, so dass sie von der Chemotherapie weniger geschädigt werden. Nach Beendigung der Therapie können sie dann wieder in den Normalzustand versetzt werden.